Ramamālā Library, Kumilla

Die Rāmamālā-Bibliothek in Comilla, Bangladesch, ist eine der ältesten noch aktiven traditionellen Bibliotheken in Bangladesch. Sie wurde 1912 von dem Gelehrten und Philanthropen Mahesh Chandra Bhattacharya gegründet und ging aus der früheren Privatbibliothek der traditionellen Sanskrit-Schule namens Īśvara Pāṭhaśālā Ṭol hervor. Nach ihrer Gründung arbeiteten Dr. Rashmohan Chakravarty und Mahesh Chandra Bhattacharya selbst daran, ihre Bestände zu erweitern. In einem kürzlich erschienenen Artikel heißt es: "Viele der Manuskripte wurden von lokalen Familien gespendet, die am Vorabend der britischen Kolonialzeit ihre Hausbibliotheken aufgaben, um sie zu erhalten".

Die Sammlung der Rāmamālā-Bibliothek umfasst etwa 9.000 Palmblatt- und Papiermanuskripte, die größtenteils aus der frühen Neuzeit stammen. Die Sammlung wurde eingerichtet, um die Bildung zu fördern und die bengalische Kultur zu bewahren. Sie umfasst viele Manuskripte wissenschaftlicher, juristischer und anderer Literatur in Sanskrit sowie viele regionale Werke in Bengali und einige Werke in Prakrit. Die Bibliothek umfasst nicht nur hinduistische Werke, sondern auch Werke, die sich auf eine besondere, regionale Variante des Islam beziehen. "Der bekannte Inhalt der Bibliothek umfasst Werke der Literatur, der Poetik, der Philosophie, der Grammatik, der Medizin, der Astrologie und des Theaters", stellt Benjamin Fleming fest, "aber trotz früher Bemühungen verschiedener Gelehrter bleibt der volle Umfang der Sammlung unbekannt." Es gab verschiedene Bemühungen, die Bibliothek zu erhalten; eine neue Initiative zur Erstellung eines Inhaltsverzeichnisses und zur digitalen Fotografie einiger Manuskripte begann 2014.

Die Bibliothek hat auch eine wichtige Rolle bei der Erforschung des Sanskrit gespielt, da sie nicht nur Manuskripte sammelt und aufbewahrt, sondern auch Sanskrit-Bücher veröffentlicht. Aufgrund ihrer Sammlung von gedruckten Büchern über verschiedene Glaubensrichtungen wie Hinduismus, Buddhismus, Christentum, Islam und Jainismus ist sie auch ein wichtiges Forschungszentrum für Religionswissenschaften.