Great Synagogue of Europe, Stadt Brüssel

Die Große Synagoge von Europa, früher bekannt als die Große Synagoge von Brüssel, ist die Hauptsynagoge in Brüssel, Belgien, die 2008 als Anlaufstelle für die europäischen Juden eingeweiht wurde.

Das Gebäude wurde 1875 von dem Architekten Désiré De Keyser im romanisch-byzantinischen Stil entworfen und 1878 erbaut. Sie befindet sich in der Rue de la Régence 32 in Brüssel. Die Synagoge hat den Holocaust überlebt, bei dem 25.000 belgische Juden ums Leben kamen. Ihr Oberrabbiner ist Albert Guigui, und in der Stadt leben etwa 15 000 Personen jüdischen Glaubens.

Am Rosh Hashanah, dem 18. September 1982, wurde die Synagoge von einem Mann mit einer Maschinenpistole angegriffen, wobei vier Menschen schwer verletzt wurden. Der Anschlag wurde der Organisation Abu Nidal zugeschrieben.

Sie wurde am 4. Juni 2008 von Präsident José Manuel Barroso und zwei führenden europäischen Rabbinern, die eine Widmungsurkunde unterzeichneten, als "Große Synagoge Europas" eingeweiht. Die Zeremonie umfasste auch den Gesang des Europäischen Chors und die Verlesung eines "Gebets für Europa". Das Gebet wünschte sich, dass die Staats- und Regierungschefs der EU bei der Schaffung einer "spirituellen Union" gerecht handeln und um Glück für die europäischen Bürger bitten.

Der Akt war eher politischer Natur, da im 19. Jahrhundert als Reaktion auf das Zeitalter der Aufklärung in vielen europäischen Hauptstädten große Synagogen gebaut wurden, um zu zeigen, dass Juden vollwertige und freie Bürger waren. Dies wollte die jüdische Gemeinde nun auch auf europäischer Ebene zeigen. Man hofft, dass das Gebäude zu einem Mittelpunkt für das Judentum in Europa wird, so wie es der Petersdom für die Katholiken ist.