St. Stefanus, Gent

St. Stefanus ist eine katholische Pfarrkirche in Gent, Belgien, die zu einem Augustinerkloster gehört. Sie ist dem heiligen Stefanus geweiht. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1841.

Das ehemalige Kloster von 1606 wurde 1838 durch einen Brand fast vollständig zerstört. Die Augustiner nutzten vorübergehend die Kirche der Karmeliter. Die Kirche wurde nach einem Entwurf von Jean Baptiste De Baets wieder aufgebaut, wobei Gegenstände aus der Karmeliterkirche verwendet wurden, darunter eine Barockkanzel aus dem 17. Jahrhundert, der Chor für die Mönche und acht Beichtstühle. Die Kirche wurde auch mit Heiligenstatuen ausgestattet, darunter eine Statue des Heiligen Stephanus, die von Bruder Prosper Venneman geschaffen wurde, der auch den Hauptaltar entworfen hat. Die Kirche wurde am 26. Dezember 1841, dem Festtag des Schutzpatrons, geweiht. Der Turm wurde im Jahr 1849 fertiggestellt.

Mehrere Altäre sind Werke von Gaspar de Crayer. Die Hauptorgel wurde 1873 von Philippe Forrest gebaut. Ein zweites Instrument ist eine Flentrop-Orgel aus dem Jahr 1962, die ursprünglich für eine Baptistenkirche in Enschede gebaut wurde. Als diese Kirche einer anderen Nutzung zugeführt wurde, wurde die Orgel an den Palast der schönen Künste in Brüssel verkauft, wo sie von Pierre Cochereau gespielt wurde. Anschließend wurde sie nach Gent gebracht.

Die Kirche und das Kloster wurden 1958 unter Denkmalschutz gestellt; die Kirche wurde 2009 unter Denkmalschutz gestellt.

Die Kirche ist ein Konzertort für meist sakrale Musik mit Schwerpunkt auf der Orgel. Auf dem Programm stand 2017 ein internationales Orgelfestival zum Thema Humor, bei dem Winfried Bönig, der Domorganist von Köln, unter anderem Werke von Bach, Franz Lehrndorfer und Naji Hakim spielte. Ein Konzert, das für den "Maarten Luther-jaar" programmiert wurde, bietet Max Regers Der 100. Psalm in der Orgelfassung von François Callebout, aufgeführt vom internationalen Reger-Chor unter der Leitung von Gabriel Dessauer und Ignace Michiels, Domorganist von Brügge.