Biblioteca Mário de Andrade, São Paulo

Die Bibliothek Mário de Andrade ist die größte öffentliche Bibliothek in der Stadt São Paulo, Brasilien. Sie wurde 1925 durch eine Spende der Bibliothek der Câmara Municipal der Stadt gegründet und entwickelte sich zu einer der wichtigsten Kultureinrichtungen Brasiliens sowie zu einer der führenden Forschungsbibliotheken des Landes. Sie wurde zu Ehren von Mário de Andrade, einem der Begründer des brasilianischen Modernismus, benannt. Sie ist in einem Art-Déco-Gebäude im historischen Stadtzentrum untergebracht, das als eines der Wahrzeichen dieses Stils in der Stadt gilt.

Die Bibliothek Mário de Andrade war die erste öffentliche Einrichtung Brasiliens, die sich für den Erwerb moderner Kunstwerke einheimischer und ausländischer Künstler interessierte. Sie ist seit 1958 Mitglied des Systems der Depositarbibliotheken der Vereinten Nationen, obwohl sie bereits neun Jahre früher, 1949, mit dem Erhalt von UN-Materialien begann. Während der Amtszeit von Sérgio Milliet hatte die Bibliothek einen großen Anteil an der intellektuellen Szene São Paulos. Später wurde die Bibliothek von Akademikern wie Fernando Henrique Cardoso und Marilena Chaui aufgesucht.

Die Bibliothek Mário de Andrade beherbergt das zweitgrößte bibliografische und dokumentarische Erbe Brasiliens - nach der Nationalbibliothek in Rio de Janeiro - und ist der Aufbewahrungsort für alle künstlerischen und kulturellen Bestände der Stadt São Paulo. Ihre Sammlung umfasst etwa 3,2 Millionen Objekte, die alle Wissensbereiche abdecken. Darunter befinden sich über 60.000 seltene Bücher, Manuskripte, Inkunabeln, Karten, Drucke, Brasiliana und andere, die zwischen dem 15. und 19.

Die Stadtbibliothek Mário Andrade verfügt über Zweigstellen in der ganzen Stadt, die der Öffentlichkeit Materialien zur Verfügung stellen.