Old Parliament House, Sofia

Das Gebäude der Nationalversammlung wird vom bulgarischen Parlament für Parlamentsdebatten genutzt. Das Hauptgebäude ist aufgrund seiner historischen Bedeutung zum Kulturdenkmal erklärt worden. Es befindet sich im Stadtzentrum von Sofia und wurde im Neorenaissancestil von Konstantin Jovanović entworfen, einem serbisch-bulgarischen Architekten, der seine Ausbildung in Wien und der Schweiz erhielt und zu dessen weiteren Werken das Gebäude des serbischen Parlaments gehört. Errichtet wurde es zwischen 1884 und 1886 von Friederich Wilhelm Gustav Liebe, einem jungen Baumeister aus Sachsen, der bei Baubeginn erst 22 Jahre alt war. Ursprünglich war das Gebäude in einem gebrochenen Weiß gestrichen, aber seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist es weiß.

Im August 1990 wurde das heutige Gebäude der Nationalversammlung von kommunistischen Partisanen in Brand gesetzt.

Das Gebäude ist auf der Rückseite der bulgarischen 20-Leva-Banknote abgebildet, die 1999 und 2007 ausgegeben wurde.

Wegen Platzmangels im Hauptgebäude am Parlamentsplatz sind einige Verwaltungsbüros der Nationalversammlung jetzt im ehemaligen Sitz der Bulgarischen Kommunistischen Partei am Largo untergebracht. Es wurde vorgeschlagen, die gesamte Nationalversammlung dauerhaft in das Parteigebäude zu verlegen und dessen Innenhof in einen Innenraum für den Plenarsaal umzuwandeln.

Seit September 2020 ist sie in das Parteigebäude umgezogen. Nach den bulgarischen Parlamentswahlen im April 2021 zog die Nationalversammlung überraschenderweise wieder in das alte Parlamentsgebäude um, da die neue, von der Opposition geführte Mehrheit das Parteigebäude als Symbol der kommunistischen Vergangenheit Bulgariens betrachtete.