Yablanski House, Sofia

Das Yablanski-Haus ist ein neobarockes Haus in Sofia, der Hauptstadt Bulgariens. Es befindet sich am Zar-Osvoboditel-Boulevard 18 im Stadtzentrum und gilt als eine der höchsten Errungenschaften der Architektur der Stadt im ersten Jahrzehnt des 20. Das Gebäude wurde 1955 zum Kulturdenkmal erklärt. Nachdem es jahrelang unbewohnt war und sich aufgrund von Misswirtschaft in einem schlechten Zustand befand, wurde es 2011 umfassend rekonstruiert und beherbergt seither einen exklusiven Privatclub.

Das Yablanski-Haus wurde 1906-1907 nach den Entwürfen des österreichisch-ungarischen Architekten Friedrich Grünanger im Auftrag des wohlhabenden Finanziers und ehemaligen Bürgermeisters von Sofia Dimitar Yablanski errichtet. Die Außendekoration wurde vom königlichen Dekorateur des bulgarischen Königshauses, Andreas Greis, ausgeführt. Architektonisch wurde das Haus im Barockstil mit einigen Renaissance-Elementen entworfen, wobei die Stuckarbeiten im Inneren im Rokokostil ausgeführt wurden. Das Mansardengeschoss ist ein wichtiges Merkmal der künstlerischen Gestaltung des Hauses, ebenso wie die schmiedeeisernen Balkongeländer und die zahlreichen weiblichen Skulpturen. Die Möbel und Materialien wurden eigens aus Wien geliefert. Die Architektur des Hauses lehnt sich stark an ein früheres Werk Grünangers an, den Königspalast in Sofia. Bemerkenswert ist, dass das Haus des Architekten in Salzburg, wohin er später übersiedelte und wo er auch starb, fast identisch mit dem Yablanski-Haus ist.

Nach dem bulgarischen Staatsstreich von 1944 und der Einsetzung einer kommunistischen Regierung wurde das Haus verstaatlicht und bis 1991 als Botschaft der Volksrepublik China genutzt. Nach 1991 wurde es an die Erben von Yablanski zurückgegeben, die es an die First Private Bank verkauften. Im Jahr 1996 ging die Bank in Konkurs und das Yablanski-Haus wechselte zahlreiche Besitzer. Anfang der 2000er Jahre gehörte es der Firma Draft EOOD, die an seiner Stelle ein 46 Meter hohes Gebäude errichten wollte, ein Projekt, das vom Stadtrat der Hauptstadt gestoppt wurde.

Im Jahr 2006 wurde das Yablanski-Haus in die Liste der einsturzgefährdeten Gebäude aufgenommen; trotz der Bemühungen des Stadtrats der Hauptstadt haben die Eigentümer die Restaurierung nicht in Angriff genommen. Im Juni 2009 wurde das Haus rekonstruiert und beherbergt seit 2011 einen privaten Club mit Restaurant, Bar und Musiklokal.