Centro Cultural Gabriela Mistral, Santiago de Chile

Das Centro Cultural Gabriela Mistral ist ein Kulturzentrum in der Av. 227. Libertador Bernardo O'Higgins, in Santiago de Chile. Der Komplex wurde ursprünglich als Hauptsitz für die dritte UNCTAD-Konferenz gebaut, die 1972 in Santiago stattfand, und bestand aus einem Kongresszentrum und einem angrenzenden 22-stöckigen Gebäude. Das Gebäude wurde in nur 275 Tagen und mit der Unterstützung von mehreren tausend Freiwilligen fertig gestellt. Dieser Aufwand war Teil einer großen Propaganda-Initiative der sozialistischen Regierung von Salvador Allende, die von Ende 1970 bis September 1973 an der Macht war. Nach der Konferenz wurde das Gebäude bis zum chilenischen Staatsstreich 1973 als Kulturzentrum genutzt. Nach dem Ende des Pinochet-Regimes fanden hier eine Reihe von Kongressen statt, und der angrenzende Turm wurde zum Hauptgebäude des Ministeriums für nationale Verteidigung. Anfang 2006 zerstörte ein Brand Teile des Gebäudes, was die Regierung von Michelle Bachelet dazu veranlasste, den ursprünglichen Sinn des Gebäudes zu überdenken und es in ein der Öffentlichkeit zugängliches Kulturzentrum umzuwandeln. Das Gebäude passt sich an die Struktur seiner städtischen Umgebung an und übernimmt das Konzept der Transparenz sowie zahlreiche Kunstwerke aus dem ursprünglichen Entwurf. Die zweite Phase, die ein Auditorium mit mehr als 2000 Plätzen umfasst, wird demnächst in Angriff genommen.

Das Centro Cultural Gabriela Mistral wurde im September 2010 eingeweiht und ist nach der chilenischen Dichterin, Diplomatin, Pädagogin und Humanistin Gabriela Mistral benannt. Heute ist es ein Kulturzentrum, das sich der Verbreitung und Förderung von darstellenden Künsten und Musik widmet. Neben vielen anderen Aktivitäten bietet es zeitgenössischem Theater und Tanz sowie klassischer und populärer Musik einen Raum für kontinuierliche Entwicklung und Experimente. Darüber hinaus beherbergt das GAM mit seinem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Fotografie und Populärkunst ein Angebot für visuelle Kunst. Durch seinen hohen Anspruch an Transparenz, Vielfalt und Qualität ist es darauf ausgerichtet, direkte Begegnungen zwischen Künstlern und unterschiedlichem Publikum zu schaffen.