Xiyang Lou, Peking

Die Xiyang Lou, auch bekannt als die westlichen Gebäude oder westlichen Paläste, sind eine Reihe von Barock- und Rokokopalästen, die einst Teil des berühmten Alten Sommerpalastes in Peking, China waren. Sie stellen eine einzigartige Verschmelzung von chinesischer und westlicher Architektur dar und sind ein faszinierendes Zeugnis der kulturellen Interaktion zwischen dem Osten und dem Westen während der Qing-Dynastie.

Errichtet im 18. Jahrhundert unter Kaiser Qianlong, waren die Xiyang Lou ursprünglich als Teil eines umfangreichen Gartenprojekts konzipiert, das den Einfluss europäischer Architektur und Kunst auf die chinesische Kultur widerspiegeln sollte. Die Entwürfe stammten von den Jesuitenmissionaren Giuseppe Castiglione und Michel Benoist, die am kaiserlichen Hof tätig waren.

Die Xiyang Lou wurden jedoch während des Zweiten Opiumkrieges im Jahr 1860 durch britisch-französische Truppen zerstört, als Vergeltung für die Festnahme und Folterung von Gesandten. Heute sind nur noch Ruinen der einst prächtigen Paläste und ihrer Gärten erhalten. Trotz ihrer Zerstörung bleiben die Xiyang Lou ein wichtiges Kulturerbe und ein Symbol für den Austausch und das Aufeinandertreffen von Kulturen.

Besucher können die Überreste der Xiyang Lou im Yuanmingyuan Park, dem Standort des Alten Sommerpalastes, erkunden. Die Ruinen geben einen Einblick in die Größe und Pracht der Originalbauten und dienen als stille Mahnung an die historischen Ereignisse, die sich hier abgespielt haben. Der Park selbst bietet neben den Ruinen auch eine friedliche Landschaft aus Seen, Gärten und anderen klassischen chinesischen Strukturen.