Heiliger Sand, Worms

Der Jüdische Friedhof in Worms gehört zu den ältesten und bedeutendsten jüdischen Friedhöfen Europas. Er wird auch "Heiliger Sand" genannt und blickt auf eine über 900-jährige Geschichte zurück. Der Friedhof befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Wormser Synagoge und zum Jüdischen Museum, was ihn zu einem zentralen Bestandteil des jüdischen Erbes in der Stadt macht.

Der Friedhof wurde vermutlich im 11. Jahrhundert angelegt und ist damit einer der ältesten erhaltenen jüdischen Friedhöfe überhaupt. Über 2500 Grabsteine, darunter auch sehr alte Mazewot (Grabsteine) aus dem 11. und 12. Jahrhundert, zeugen von einer langen und wechselvollen Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Worms. Einige der bemerkenswertesten Grabsteine gehören zu bedeutenden Persönlichkeiten der jüdischen Geschichte, wie etwa dem Gelehrten Rabbi Meir von Rothenburg, der im 13. Jahrhundert lebte.

Die Anlage des Friedhofs ist geprägt von schmalen Wegen, die sich zwischen den dicht beieinander stehenden Grabsteinen hindurchschlängeln. Die Grabsteine selbst sind oft schlicht gehalten, tragen aber Inschriften in Hebräisch, die Aufschluss über die Verstorbenen geben. Der Friedhof ist ein Ort der Ruhe und Besinnung und bietet eine einzigartige Atmosphäre, die Besucher in die Geschichte und Kultur des Judentums eintauchen lässt.

Für Touristen ist der Jüdische Friedhof in Worms ein Ort des Gedenkens und der Geschichte. Er ist nicht nur für Besucher mit jüdischem Hintergrund, sondern für alle Kulturinteressierten ein bedeutender Anlaufpunkt. Die Anlage ist in der Regel für Besucher geöffnet, wobei die Öffnungszeiten saisonabhängig variieren können. Es wird empfohlen, sich vorab über die aktuellen Besuchszeiten zu informieren.