Frauenkirche, Nürnberg

Die Frauenkirche in Nürnberg ist ein architektonisches Juwel und ein historisches Wahrzeichen der Stadt. Die gotische Kirche, deren vollständiger Name "Kirche Unserer Lieben Frau" lautet, befindet sich an der Ostseite des Hauptmarktes und ist ein zentraler Punkt des städtischen Lebens.

Errichtet wurde die Kirche zwischen 1352 und 1362 auf Befehl Kaiser Karls IV. und diente ursprünglich als Hallenkirche für die Paraden der Reichsinsignien. Mit ihrer markanten Fassade und dem reich verzierten Westportal, das die "Haupttür" der Kirche ist, zieht sie Besucher aus aller Welt an. Das Portal ist bekannt für sein beeindruckendes Tympanon, das das Jüngste Gericht darstellt.

Die Frauenkirche ist nicht nur für ihre äußere Schönheit bekannt, sondern auch für ihr reiches Inneres. Besonders hervorzuheben ist der Engelsgruß im Chor der Kirche, ein Kunstwerk von Veit Stoss, sowie die kunstvollen Glasfenster, die Geschichten aus der Bibel darstellen.

Ein besonderes Merkmal der Frauenkirche ist das sogenannte "Männleinlaufen", ein mechanisches Uhrwerk, das täglich um 12 Uhr mittags aktiviert wird und die sieben Kurfürsten um den römischen Kaiser darstellt – eine Hommage an die Macht und den Einfluss des Heiligen Römischen Reiches.

Die Frauenkirche überstand die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs nicht unbeschadet und musste umfassend restauriert werden. Heute steht sie als Symbol der Hoffnung und Erneuerung, nicht nur für Nürnberg, sondern für ganz Deutschland.