Frustberg House, Hamburg

Das Haus Frustberg, auch Haus Tiefbrunn genannt, ist ein ehemaliges Gut und ein barockes Backsteinhaus am Frustberg im Hamburger Stadtteil Groß Borstel. Das Anwesen diente ab 1651 als Sommerresidenz für wohlhabende Hamburger Bürger. Das heutige Haus wurde im frühen 18. Jahrhundert von dem Tuchhändler Eybert Tiefbrunn erbaut, dessen Wappen sich noch heute über der Haupteingangstür mit der Jahreszahl 1703 befindet. Das Gebäude ist ein seltenes Beispiel für einen barocken Backsteinbau aus dieser Zeit. Im 19. Jahrhundert umfasste der Besitz ein Anwesen von 605 Hektar Land, und das Herrenhaus war von einem 7 Hektar großen Park umgeben.

Von 1793 bis 1823 befand sich das Herrenhaus im Besitz der Bankiersfamilie Berenberg/Gossler und war bekannt als Treffpunkt der Hamburger High Society mit vielen berühmten Stammgästen wie Gebhard Leberecht von Blücher und Philipp Otto Runge. Es diente als Sommerresidenz von Elisabeth Gossler geb. Berenberg, der Matriarchin der Familie. Ihr damals bereits verstorbener Ehemann war Johann Hinrich Gossler, ein Urenkel von Eybert Tiefbrunn, für den das Haus ein Jahrhundert zuvor gebaut worden war.

Im Jahr 1823 verkaufte die Familie Gossler das Anwesen an Wilhelm Schröder, der mit Salomon Heines ältester Tochter Fanny verheiratet war. Deren Enkel Otto Nanne besaß das Anwesen von 1872 bis 1906, als er es an den Fabrikbesitzer August Herbst verkaufte. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten verkaufte Herbst das Anwesen 1928-29 an den Hamburger Staat. Seit 1937 steht das Herrenhaus unter Denkmalschutz. Der Park wurde bis 1957 auf 4800 m² verkleinert. Das Herrenhaus ist traditionell als Haus Frustberg bekannt. Zu Ehren des Dichters Fritz Stavenhagen wurde das Haus 1962 in einer von Helmut Schmidt geleiteten Feierstunde offiziell in Stavenhagenhaus umbenannt. Stavenhagen ist jedoch nicht mit der Geschichte des Hauses verbunden, und das Gebäude wird auch als Frustberghaus oder als Tiefbrunnhaus bezeichnet. Auch der Name Gossler-Haus wurde schon verwendet. Das Gebäude wird für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte genutzt.