Fuggerei, Augsburg

Die Fuggerei in Augsburg, Deutschland, ist eine der ältesten bestehenden Sozialsiedlungen der Welt und ein bemerkenswertes Zeugnis der sozialen Verantwortung. Gegründet wurde sie im Jahr 1521 von Jakob Fugger, einem der reichsten Kaufleute seiner Zeit, der damit bedürftigen Bürgern der Stadt eine Wohnmöglichkeit schaffen wollte.

Die Siedlung besteht aus 67 Häusern mit insgesamt 142 Wohnungen, die sich über mehrere Gassen erstrecken. Charakteristisch für die Fuggerei ist, dass die Miete seit ihrer Gründung unverändert bei dem symbolischen Jahresbetrag von einem Rheinischen Gulden (heute umgerechnet etwa 0,88 Euro) liegt, zusätzlich zu drei täglichen Gebeten für das Seelenheil der Stifterfamilie Fugger.

Die Fuggerei ist nicht nur eine Wohnstätte, sondern auch ein Museum, das Besuchern offensteht. Hier kann man in die Geschichte eintauchen und erfahren, wie die Menschen in der frühen Neuzeit lebten. Die Anlage vermittelt ein authentisches Bild des Alltagslebens vergangener Jahrhunderte, da einige der Wohnungen im originalen Zustand erhalten sind und eine Ausstellung historischer Wohnkultur bieten.

Das Museum zeigt auch die Geschichte der Fuggerfamilie und deren Einfluss auf die Entwicklung der Stadt Augsburg. Die Fuggerei funktioniert bis heute nach den ursprünglichen Regeln und wird von der Fugger'schen Stiftung verwaltet, die sicherstellt, dass die sozialen Prinzipien ihres Gründers weiterhin befolgt werden.