Glass Pavilion, Köln
Fakten und Informationen
Der von Bruno Taut entworfene und 1914 errichtete Glaspavillon war ein prismatischer Glaskuppelbau auf der Kölner Werkbundausstellung. Das Bauwerk war ein farbenfrohes Wahrzeichen der Ausstellung und wurde aus Beton und Glas errichtet. Die Kuppel hatte eine doppelte Glasaußenschicht mit farbigen Glasprismen auf der Innenseite und reflektierendem Glas auf der Außenseite. In die Fassade waren farbige Glasplatten eingelassen, die als Spiegel fungierten. Taut beschrieb seinen "kleinen Tempel der Schönheit" als "Lichtreflexe, deren Farben unten mit einem dunklen Blau beginnen und über Moosgrün und Goldgelb ansteigen, um oben in einem leuchtenden Hellgelb zu gipfeln."
Der Glaspavillon ist Tauts bekanntestes architektonisches Werk. Er baute ihn für den Verband der deutschen Glasindustrie speziell für die Ausstellung 1914. Dieser finanzierte das Bauwerk, das als Haus der Kunst galt. Der Zweck des Gebäudes war es, das Potenzial verschiedener Glasarten für die Architektur zu demonstrieren. Außerdem sollte es zeigen, wie das Material zur Inszenierung menschlicher Emotionen und zum Aufbau einer spirituellen Utopie eingesetzt werden kann. Das Bauwerk wurde zu einer Zeit errichtet, als der Expressionismus in Deutschland in Mode war, und wird manchmal als Gebäude im expressionistischen Stil bezeichnet. Die einzigen bekannten Fotografien des Gebäudes stammen aus dem Jahr 1914, aber diese Schwarz-Weiß-Aufnahmen geben die tatsächliche Situation des Werks nur am Rande wieder. Das Gebäude wurde bald nach der Ausstellung zerstört, da es nur ein Ausstellungsgebäude war und nicht für den praktischen Gebrauch gebaut wurde.
Der Glaspavillon war ein ananasförmiges, facettenreiches, polygonales, rhombisches Bauwerk. Er hatte einen vierzehnseitigen Sockel aus dicken Glasbausteinen, die für die Außenwände verwendet wurden und keine Rechtecke enthielten. Jeder Teil der Kuppel wurde so gestaltet, dass er an die komplexe Geometrie der Natur erinnert. Die Struktur des Pavillons stand auf einem Betonsockel, der Eingang war über zwei Treppen zu erreichen, was dem Pavillon einen tempelartigen Charakter verlieh. Der Glaspavillon von Taut war das erste bedeutende Gebäude aus Glasbausteinen.
Im Inneren befanden sich Metalltreppen mit Glasstufen, die zum oberen Projektionsraum führten, der ein Kaleidoskop von Farben zeigte. Zwischen den Treppen befand sich ein siebenstufiger, kaskadenförmiger Wasserfall mit Unterwasserbeleuchtung, der das Gefühl vermittelte, "wie durch glitzerndes Wasser" auf die untere Ebene zu gelangen. Der Innenraum war mit Prismen ausgestattet, die farbige Strahlen aus dem Sonnenlicht erzeugten. Die vom Boden bis zur Decke reichenden farbigen Glaswände waren mit Mosaiken versehen. All dies hatte den Effekt eines großen Kristalls, der eine große Vielfalt an Farben erzeugt.
Der Fries des Glaspavillons wurde von dem anarchoso-sozialistischen Schriftsteller Paul Scheerbart mit aphoristischen Gedichten aus Glas versehen. Beispiele dafür waren "Farbiges Glas zerstört den Hass" und "Ohne Glaspalast ist das Leben eine Überzeugung". Scheerbarts Ideen inspirierten auch die rituelle Gestaltung des Innenraums. Für Scheerbart brachte das Licht des Mondes und der Sterne verschiedene positive Gefühle mit sich, die zu einer ganz neuen Kultur führten.
Paul Scheerbart veröffentlichte 1914 ein Buch mit dem Titel Glasarchitektur und widmete es Taut. Taut gründet 1914 für seine Anhänger des Expressionismus die Zeitschrift "Frühlicht". Sie betonte die Ikonographie des Glases, die auch in seinem Glaspavillon vertreten ist. Diese Philosophie lässt sich bis zu den Berichten über Salomons Tempel zurückverfolgen. Eine frühe Zeichnung des Glaspavillons von Taut besagt, dass er ihn im Geiste einer gotischen Kathedrale geschaffen hat.
Innenstadt (Deutz)Köln
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Häufig gestellte Fragen (FAQ)
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