Angria, Rinteln
Fakten und Informationen
Angria oder Angaria ist eine historische Region in den heutigen deutschen Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Der Chronist Widukind von Corvey bezeichnete es in seinen Res gestae saxonicae sive annalium libri tres als die zentrale Region des mittelalterlichen Herzogtums Sachsen, die am Mittellauf der Weser zwischen Westfalen und Ostfalen liegt. Sein Name leitet sich von dem germanischen Stamm der Angrivarii ab, der sich dem sächsischen Stammesverband angeschlossen hatte, und sein Zentrum war die Stadt Minden, die seit 803 Bischofssitz war.
Die Ländereien der Angrivarii wurden von Karl dem Großen während der Sachsenkriege erobert; laut den Fränkischen Königsannalen schlossen die angrischen Feldherren 775 bei Bückeburg einen Separatfrieden mit dem Karolingerreich.
Im Jahr 1180 setzte Kaiser Friedrich I. den Herzog von Sachsen, Heinrich den Löwen, ab und teilte das Herzogtum durch die so genannte Gelnhäuser Charta in zwei Teile. Das Herzogtum Westfalen wurde dem Erzbistum Köln zugesprochen, während Angria an Bernhard von Anhalt ging, der den sächsischen Herzogstitel führte. Der Name Angria war danach nicht mehr gebräuchlich. Im 13. Jahrhundert wurde das zentrale Gebiet an der Weser zur Keimzelle der Grafschaft Hoya, die 1582 an das Haus Braunschweig-Lüneburg vererbt wurde.
Rinteln
Angria – beliebt in der gegend (entfernung vom objekt)
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