Fakten über: Zwergsumpfhuhn
Das Zwergsumpfhuhn, auch bekannt als Baillons Sumpfhuhn, ist ein kleiner Wasservogel aus der Familie der Rallidae. Diese Vögel brüten typischerweise in Seggenbeständen in Osteuropa und der Paläarktis. Früher waren sie auch in Großbritannien heimisch, erlebten jedoch in Westeuropa aufgrund von Lebensraumverlust durch Entwässerung einen Rückgang. In letzter Zeit zeigt sich ein positiver Trend, da diese Vögel in Nordwesteuropa, einschließlich Deutschland und den Niederlanden, wieder gesichtet werden. Möglicherweise könnten sie bald auch wieder in Großbritannien brüten. Sie legen normalerweise 4-8 Eier an trockenen Stellen innerhalb feuchter Seggenmoore und ziehen im Winter nach Ostafrika und Südasien.
Neben Europa brüten Zwergsumpfhühner auch in Afrika und Australasien. Interessanterweise gibt es nur eine dokumentierte Sichtung dieser Art in Nordamerika, auf der Insel Attu. Diese Vögel sind 16-18 cm lang und ähneln stark dem etwas größeren Kleinen Sumpfhuhn. Sie besitzen einen kurzen, geraden Schnabel, eine braune Oberseite mit weißen Markierungen, ein blaugraues Gesicht und eine gleichfarbige Unterseite sowie grüne Beine mit langen Zehen. Junge Zwergsumpfhühner haben stärker gebänderte Unterseiten, während die Küken schwarz sind. Sie ernähren sich von Insekten und Wasserlebewesen, indem sie im Schlamm oder flachen Wasser stochern.
Während der Brutzeit sind Zwergsumpfhühner sehr scheu und werden eher gehört als gesehen. Ihr Ruf ähnelt dem Rattern eines essbaren Frosches. Sie sind leichter während ihrer Wanderung oder in ihren Überwinterungsgebieten zu beobachten. Der Name geht auf den französischen Naturforscher Louis Antoine Francois Baillon zurück. Gelegentlich werden sie auch als Baillons Sumpfhuhn oder Winzlingsumpfhuhn bezeichnet. Der Gattungsname Porzana stammt von venezianischen Begriffen für kleine Rallen, und pusillus bedeutet im Lateinischen "sehr klein".
Ihr Erhaltungsstatus variiert weltweit. Sie sind durch das Abkommen zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel (AEWA) geschützt. In Australien sind sie gemäß dem Environment Protection and Biodiversity Conservation Act 1999 nicht als bedroht aufgeführt. Ihr Status variiert jedoch von Bundesstaat zu Bundesstaat. Beispielsweise sind sie in Victoria auf der Beratungsliste von 2007 für bedrohte Wirbeltierfauna als gefährdet eingestuft. Leider wurde bisher kein Aktionsplan für ihre Erholung und Verwaltung gemäß dem Flora and Fauna Guarantee Act von Victoria (1988) entwickelt.