Villa Kleineh, Helsinki

Die Villa Kleineh ist eine alte Villa in Helsinkis Kaivopuisto, Finnland. Heute ist sie die älteste Villa in Kaivopuisto und die offizielle Residenz des Botschafters der Niederlande in Finnland.

Das Gebäude befindet sich in der Itäinen Puistotie 7 und wurde für die Gäste des Badehauses Ullanlinna gebaut. Das Grundstück wurde 1839 übergeben, und es wird angenommen, dass das Gebäude im folgenden Jahr fertiggestellt wurde. Wer der Architekt war, ist unklar, aber einige Quellen erwähnen Carl Ludvig Engel und seinen Schüler Jean Wik. Es wird auch behauptet, dass C. A. Edelfelt der Architekt war, aber zu der Zeit, als das Gebäude fertiggestellt wurde, hatte Edelfelt seine Karriere noch nicht begonnen.

Die Gesellschaft "Bad- und Brunnenhaus" von Viktor Hartwall, A.W. Astenius und J.A. Decker ergriff die Initiative zum Bau des Hauses. Sie vermieteten es in den Sommermonaten an die Gäste des Badehauses. Im Jahre 1857 kaufte der Gastwirt Louis Kleineh das Haus für den Eigenbedarf und es blieb bis 1928 im Familienbesitz. Seit dieser Zeit wird das Haus "Villa Kleineh" genannt.

Die Architektur des Hauses war repräsentativ für den Empire-Stil. Dieses wurde 1858 von Jean Wik und 1872 von Theodor Decker weiter ausgebaut. Weitere Umbauten wurden in den Jahren 1882, 1889 und 1914 vorgenommen. Im Jahr 1928 kaufte der Direktor von Nobel Standard, Leopold Lerche, die Villa. Im folgenden Jahr ließ er von Birger Bederley mehr und größere Umbauten vornehmen als je zuvor. In dieser Zeit erhielt die Villa Kleineh ihr klassizistisches Aussehen, das sie heute noch hat.

Lerche starb 1929 und 1954 erbte die Familie der Kinder seiner Witwe die Villa. Ihr Familienname war Adlercreutz und deshalb erhielt die Villa ihren zweiten Namen "Villa Adlercreutz". Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Villa von der britischen Delegation der Alliierten Kommission genutzt. Die Villa und ihr Garten stehen seit 1965 unter Denkmalschutz. Nach dem Tod des letzten Bewohners der Villa, Henrik Adlercreutz, im Jahr 1989, ging das Gebäude in den Besitz eines Bauträgers über und stand weitgehend leer. Der spätere Eigentümer, die Merita-Bank, vermietete die Villa 1998 als Residenz an den Botschafter der Niederlande. Zwei Jahre später wurde sie an den niederländischen Staat verkauft. Der Botschafter wohnt seit November 1999 in der Villa.

In dem Film "Kaivopuiston kaunis Regina" fungiert das Haus als Sommerhaus des Monarchen Popoff. Lokalen Geisterüberlieferungen zufolge streift der Geist von Kleinehs zweiter Frau, Maria Kleineh, noch immer durch die Villa Kleineh und Kaivopuisto.