Paul Ricard Oceanographic Institute, Six-Fours-les-Plages

Das Ozeanographische Institut Paul Ricard ist ein ozeanographisches Institut, das auf der Île des Embiez liegt. Die Insel liegt im Departement Var in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur im Südwesten Frankreichs. Das von Paul Ricard und Alain Bombard gegründete Institut empfängt jährlich 25 000 Besucher und produziert Filme und Ausstellungen, die sich mit dem Leben im Meer und anderen Themen befassen.

In einem frühen Fall von industrieller Verschmutzung des Mittelmeers wurde vor der Küste der südfranzösischen Stadt Cassis "Rotschlamm" ins Meer eingeleitet. Der Industrielle Paul Ricard setzte sich gegen die Verschmutzung ein und gründete 1966 das Observatoire de la Mer, das später zum Ozeanographischen Institut Paul Ricard wurde.

Das öffentliche Aquarium des Instituts wurde 1973 eröffnet, es war das dritte Aquarium an der französischen Mittelmeerküste. Ebenfalls 1973 wurde am Institut ein Forschungsteam gegründet. Ein Plan zur Behandlung von Siedlungsabfällen an der Küste der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur wurde durch einen 1980 vom Institut gedrehten Film mit dem Titel Pollutions et nuisances sur le littoral méditerranéen angeregt. Das Institut war 1981 an der Entwicklung eines Produkts zur Behandlung von Ölverschmutzungen beteiligt, das 1989 an Stränden in Alaska eingesetzt wurde. 1995 wurde das Institut für seine Arbeit mit dem Grand prix de l'Académie des Sciences ausgezeichnet.

Derzeit untersucht das Institut in Zusammenarbeit mit dem französischen Zweig des World Wide Fund for Nature den Finnwal und erforscht die Qualität der Küstengewässer mit der Überwachung von Unterwasserökosystemen im Rahmen des Natura-2000-Systems. Außerdem befasst sich das Institut mit der Fortpflanzung des Seepferdchens, des Seeigels und der mediterranen Federmuschel und hat die Auswirkungen der Entsalzung von Meerwasser untersucht.