Grande Île, Straßburg

Die Grande Île ist eine Insel, die im historischen Zentrum der Stadt Straßburg in Frankreich liegt. Ihr Name bedeutet "Große Insel" und leitet sich von der Tatsache ab, dass sie auf der einen Seite vom Hauptkanal der Ill und auf der anderen Seite vom Canal du Faux-Rempart, einem kanalisierten Arm dieses Flusses, umgeben ist. Die Grande Île wurde 1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Der Internationale Rat für Denkmäler und Stätten stellte damals fest, dass Grande Île "ein altes Viertel ist, das beispielhaft für mittelalterliche Städte ist". Straßburg war die erste Stadt, deren gesamtes Stadtzentrum zum Weltkulturerbe ernannt wurde.

Die Grande Île wird aufgrund ihrer Form manchmal auch als "ellipse insulaire" bezeichnet. An ihrer längsten und breitesten Stelle misst sie etwa 1,25 Kilometer mal 0,75 Kilometer. In der Mitte der Insel liegt der Place Kléber, der zentrale Platz der Stadt. Weiter südlich befindet sich das Straßburger Münster, die vierthöchste Kirche der Welt und ein prächtiges Beispiel der gotischen Architektur des 15. Am westlichen Ende der Insel befindet sich das Viertel Petite France, in dem früher die Gerber, Müller und Fischer der Stadt lebten und das heute eine der wichtigsten Touristenattraktionen Straßburgs ist. Auf der Grande Île befindet sich auch das ehemalige Flusszollamt Ancienne Douane.

Neben der Kathedrale beherbergt die Grande Île vier weitere jahrhundertealte Kirchen: St. Thomas, St. Pierre-le-Vieux, St. Pierre-le-Jeune und St. Étienne. Als historisches Zentrum Straßburgs und Sitz der lokalen weltlichen Macht beherbergt sie auch die imposantesten Hôtels particuliers und Paläste der Stadt aus dem 18. Jahrhundert, darunter das Palais Rohan, das Hôtel de Hanau, das Hôtel des Deux-Ponts, das Hôtel de Klinglin, das Hôtel d'Andlau-Klinglin, das Hôtel de Neuwiller und viele andere. Auf der Insel befindet sich auch der Bischofspalast der Erzdiözese Straßburg.

Um den Status der Grande Île als Weltkulturerbe zu kennzeichnen, wurden 22 Messingplatten an den Brücken angebracht, die den Zugang zur Insel ermöglichen.