Château de Challeau

Das Château de Challeau bezeichnet zwei Schlösser in den benachbarten Gemeinden Dormelles und Villecerf in der Nähe von Fontainebleau im Departement Seine et Marne, Frankreich.

Das erste Château de Challeau war ein befestigtes Gebäude, das zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert erbaut wurde. Die 6 m hohe und 1,3 m dicke Ringmauer umgibt eine Fläche von ca. 30 m x 24 m, mit runden Wachtürmen an den Ecken. Ungewöhnlich ist, dass sie keinen zentralen Bergfried besaß, und die Innengebäude scheinen sich auf provisorische Unterstände beschränkt zu haben. Im 15. Jahrhundert, während des Hundertjährigen Krieges, wurde sie umgebaut. Nach der Französischen Revolution wurde sie als Staatsgut beschlagnahmt und an Guillot de Blancheville verkauft. Im Jahr 1937 wurde sie von den Nachkommen der ursprünglichen Besitzer wiedergefunden und restauriert.

Das zweite Schloss wurde in den 1540er Jahren in der Nähe von Fontainebleau für Anne de Pisseleu, Herzogin von Etampes, Mätresse von Franz I. von Frankreich, nach einem Entwurf von Pierre Chambiges gebaut. Chambiges schuf später das erste Château de la Muette nach einem ähnlichen Entwurf.

Die Nichte von Anne de Pisseleu, Marguerite Hurault, verkaufte Dormelles und Challeau im 17. Jahrhundert an Pierre Le Charron, einen Höfling von König Heinrich IV, und baute es zum Wohnsitz von Gabrielle d'Estrées um. Später erlaubte Ludwig XIII. Claude Le Charron, das Schloss in Château de Saint-Ange umzubenennen, um seiner Amtszeit als französischer Botschafter in der Engelsburg in Rom zu gedenken. Das Schloss wurde 1803 zerstört, und auf dem Gelände wurde später ein neues Gebäude errichtet, das ebenfalls den Namen Château de Saint-Ange erhielt.

Der Park um die Ruinen wurde 1951 unter Schutz gestellt.