Église Saint-Gildard

Die Kirche Saint-Gildard ist eine katholische Pfarrkirche in Longuesse, Frankreich. Sie war während des Ancien Régime einer der zahlreichen Besitzungen der Abtei Saint-Germain-des-Prés. Ihr Bau geht auf das Ende des 12. Jahrhunderts zurück, was den Chor und die Vierung betrifft, die im gotischen Stil errichtet wurden und für ein kleines Dorf beachtliche Ausmaße haben. Die Architektur dieser Joche ist sorgfältig und von raffinierter Schlichtheit. Die Kirche Saint-Gildard sollte eine der angesehensten Kirchen im französischen Vexin werden. Nur wurde das Gebäude nie fertiggestellt und wahrscheinlich auch während des Hundertjährigen Krieges um die beiden Querbalken des Querschiffs gebracht. Sie wurden in der Zeit des Flamboyants und der Renaissance in den Jahren 1520 / 1530 und ab der Mitte des 16. Jahrhunderts durch Kapellen ersetzt. Der Glockenturm stammt aus derselben Zeit und ist so schlicht, dass er wie ein provisorischer Bau erscheint. Die Basis des Glockenturms nimmt eine Hälfte des einzigen Jochs des Kirchenschiffs ein, das gebaut bzw. umgebaut wurde. Auf diese Weise besitzt die Kirche Saint-Gildard keine Fassade. Ihre östlichen Teile sind jedoch bemerkenswert genug, um die Einstufung als historisches Monument per Erlass vom 31. Mai 1910 zu rechtfertigen. Longuesse ist heute der Pfarrei Avernes et Marines angeschlossen, und in der Kirche Saint-Gildard finden nur noch drei oder vier Sonntagsmessen pro Jahr statt.