Juno Beach Centre, Courseulles-sur-Mer

Das Juno Beach Centre ist ein Museum in Courseulles-sur-Mer in der Region Calvados in der Normandie, Frankreich. Es befindet sich unmittelbar hinter dem Strand mit dem Codenamen Juno, dem Abschnitt des alliierten Landekopfes, an dem 14 000 kanadische Soldaten am 6. Juni 1944 am D-Day landeten.

Das Zentrum wurde in den 1990er Jahren von einer Gruppe kanadischer Veteranen ins Leben gerufen, die der Meinung waren, dass die Beiträge und Opfer der kanadischen Soldaten während der Befreiung Europas in der Normandie nicht angemessen gewürdigt und dargestellt wurden. Das Projekt, das von dem Veteranen Garth Webb und seiner Lebensgefährtin Lise Cooper geleitet wurde, begann zunächst mit einer Fundraising-Kampagne an der Basis, die schließlich die finanzielle Unterstützung zahlreicher Institutionen und Unternehmen sowie der kanadischen und französischen Regierung auf vielen Ebenen fand. Das Zentrum wurde am 6. Juni 2003 eingeweiht. Mehr als tausend kanadische Veteranen nahmen an der Einweihung im Jahr 2003 und an der Feier zum 60. Jahrestag des D-Day im Jahr 2004 teil.

Das Museum beschäftigt sich nicht nur mit der Landung am D-Day. In detaillierten und interaktiven Ausstellungsräumen erzählt das Museum die Geschichte des Lebens in Kanada vor Ausbruch des Krieges, den zivilen und militärischen Beitrag Kanadas zu den Kriegsanstrengungen und die heutige kanadische Gesellschaft in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg.

Das von dem kanadischen Architekten Brian K. Chamberlain entworfene Gebäude ist ein einstöckiges Bauwerk mit fünf Hauptpunkten, die einem stilisierten Ahornblatt ähneln. Das Äußere ist mit Titaniumschuppen verkleidet und steht etwa 100 Meter von der derzeitigen Dünenlinie entfernt. Zwischen dem Zentrum und den Dünen befindet sich ein zeremonieller Bereich mit einer Statue, die den Titel Erinnerung und Erneuerung trägt. Eine Lücke in den Dünen wird von einem symbolischen Bauwerk in Form eines Landungsbootes ausgefüllt, das an die französische Résistance erinnert. Unmittelbar vor dieser Gedenkstätte steht ein intakter deutscher Bunker, der einst als Beobachtungsposten diente.

Das Museum beherbergt auch eine etwa einmal jährlich wechselnde Wechselausstellung, die sich mit der Geschichte und den Themen Kanadas in Vergangenheit und Gegenwart befasst.

Das Juno Beach Centre ist ganzjährig geöffnet und schließt routinemäßig im Januar. Es bietet geführte Besichtigungen von Juno Beach an, die von kanadischen Studenten durchgeführt werden.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau besuchte am 6. Juni 2019 anlässlich des 75. Jahrestages der Landung des D-Day.