St. Martin's Church

Die Kirche Saint-Martin ist eine katholische Pfarrkirche in Omerville, Frankreich. Sie zeichnet sich durch ihren langgestreckten, einschiffigen Grundriss mit aneinandergereihten Jochen aus vier verschiedenen Epochen und einem zentralen romanischen Glockenturm aus. Zusammen mit den Mauern des zweiten und dritten Jochs des Kirchenschiffs stellt sie den ältesten Teil der Kirche dar und dürfte mindestens aus dem letzten Viertel des 11. Jahrhunderts stammen, wenn nicht sogar aus dem frühen 12. Leider wurde die elegante steinerne Turmspitze, die Mitte des 12. Jahrhunderts hinzugefügt wurde, um 1905 abgerissen und durch ein einfaches Dach ersetzt. Im Inneren hat sich der romanische Charakter in der tonnengewölbten Basis des Glockenturms gut erhalten. Die ursprüngliche Apsis wurde um 1220-1230 durch einen zweijochigen Chor ersetzt, dessen Gewölbestil die letzten Jahre der frühen Gotik widerspiegelt. Als der Chor im letzten Viertel des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts durch den Anbau einer abgeschrägten Apsis vergrößert wurde, wurde das zweite Joch aus unbekannten Gründen teilweise abgerissen. Sein Gewölbe mit Stützen im Stil der Strahlenkranzgotik gehört also zur Baukampagne der Apsis. Sie ist der eleganteste Teil der Kirche, auch wenn die Füllung der meisten ihrer Fenster bei früheren Restaurierungen vereinfacht worden war. Nachdem das neue Kopfende fertiggestellt war, konnte die Kirche nur verlängert werden, indem ein Joch vor der Fassade des romanischen Kirchenschiffs hinzugefügt wurde. Aufgrund ihres Stils, der den Übergang von der Flamboyant-Gotik zur Renaissance widerspiegelt, was am Taufbecken besonders gut zu erkennen ist, kann sie auf die Mitte des 16. Jahrhunderts datiert werden. Aufgrund von Platzmangel im Westen erfolgt der Zugang von Süden her durch ein im 17. Jahrhundert angelegtes Portal im klassischen Stil. So sind in der Kirche von Omerville praktisch alle Epochen vertreten. Ihr heterogener Charakter ist im französischen Vexin eher die Regel als die Ausnahme, und ihre Architektur bietet nichts Außergewöhnliches, abgesehen von der archaischen Bauweise des Glockenturms. Die Kirche Saint-Martin besticht vor allem durch ihre besondere Silhouette und ihren guten Erhaltungszustand. Sie steht seit 1927 unter Denkmalschutz und ist heute der Kirchengemeinde von Magny-en-Vexin angegliedert, die sie nur noch ein- oder zweimal im Jahr für Eucharistiefeiern nutzt. Sie wurde zur Ehre Gottes erbaut und begnügt sich heute mit der Rolle eines Zeugen der Vergangenheit.