Archives nationales d'outre-mer, Aix-en-Provence

Die Archives nationales d'outre-mer in Aix-en-Provence sind eine Zweigstelle der Archives Nationales de France, die das französische Kolonialreich dokumentiert. Einem Gelehrten zufolge ist die Hälfte der Geschichte Frankreichs in Übersee in den 1966 erstmals in Aix zusammengetragenen Unterlagen vertreten. Die Materialien stammen aus verschiedenen Ämtern und Depots, die über die Kolonien verstreut sind. Das Dépôt des Archives d'Outre-Mer wurde 1966 eröffnet, sein Nachfolger, das Centre des Archives d'Outre-Mer, 1987. Später wurde es in "Archives nationales d'outre-mer" umbenannt. Seine Einrichtungen befinden sich in der Nähe der Université de Provence Aix-Marseille I.

Das Archiv gruppiert seine Bestände nach Ministerien, Territorien und Dokumentenformaten; es verfügt auch über nicht-staatliche Materialien. 1986 übertrug das Hauptstaatsarchiv in Paris seine Unterlagen der "Section outre-mer" nach Aix. 1995 erhielt das Archiv umfangreiches zusätzliches Material, das von den Kolonialämtern stammt. Zu den Direktoren gehörten Martine Cornède und Benoît Van Reeth.

Das Archiv hat Verzeichnisse einiger seiner Bestände veröffentlicht, darunter solche, die sich auf die Kolonialverwaltung von Algerien, Französisch-Äquatorialafrika und Französisch-Indochina beziehen; das staatliche Secrétariat d'Etat à la Marine und das Ministère des Colonies; bagnes; private Organisationen wie das Comité central français pour l'Outre-Mer; und Einzelpersonen wie Madeleine de Lyée de Belleau, Léonce Jore und Ho Chi Minh.