Pitsunda Cathedral, Pizunda

Die Kathedrale des Heiligen Apostels Andreas, auch bekannt als Pitsunda-Kathedrale oder Bichvinta-Kathedrale, ist eine östlich-orthodoxe Kathedrale in Pitsunda im Bezirk Gagra in der de facto unabhängigen Republik Abchasien, die international als Teil Georgiens anerkannt ist. Die Kathedrale wird derzeit von der abchasischen orthodoxen Kirche genutzt und dient dieser als Sitz, obwohl diese Nutzung von der georgischen orthodoxen Kirche bestritten wird und von der ostorthodoxen Gemeinschaft allgemein als irregulär angesehen wird.

Die Kathedrale von Pitsunda wurde Ende des 10. Jahrhunderts von König Bagrat III. von Georgien erbaut. Sie diente als Sitz des georgisch-orthodoxen Katholikats von Abchasien bis zum Ende des 16. Jahrhunderts, als Abchasien unter osmanische Herrschaft geriet. Nach Angaben des französischen Reisenden Jean Chardin aus dem 17. Jahrhundert besuchte der Katholikos, der nicht mehr in Pitsunda lebte, die Kathedrale einmal im Jahr mit dem Gefolge von Bischöfen und Prinzen, um die Heiligung des Chrisams vorzunehmen. Die Kathedrale wurde 1869 wieder eingeweiht, als Abchasien bereits Teil des russischen Reiches war.

Es handelt sich um eine Kathedrale mit Kreuzkuppel, drei Schiffen und drei Apsiden, die die Form eines Rechtecks mit verlängerten halbrunden Apsiden hat. Die Kathedrale zeichnet sich durch ihre beeindruckende Größe aus: Sie ist 29 m hoch, 37 m lang und 25 m breit; die Wände sind bis zu 1,5 m dick. Das Gebäude ruht auf schweren Platten aus grauem Sandstein; die Wände bestehen aus abwechselnden Reihen von Stein- und Ziegelmauerwerk, eine typische Technik für die spätbyzantinische Architektur. In der Kathedrale finden sich Reste von Wandmalereien aus dem 13. und 16. Ein georgisches Manuskript der vier Evangelien aus dem 12. Jahrhundert, das 1830 in der Kathedrale gefunden wurde, wird heute im Georgischen Nationalen Zentrum für Manuskripte in Tiflis aufbewahrt.