Urbnisi
Fakten und Informationen
Urbnisi ist ein Dorf in der georgischen Region Schida Kartli, im Bezirk Kareli.
Sie liegt auf einem hohen linken Ufer des Flusses Mtkvari und war eine wichtige Stadt im antiken und frühmittelalterlichen Iberien, wie Georgien bei den Griechen und Römern bekannt war. Nach der Hauptstadt Mzcheta war sie die zweitwichtigste Stadt im Iberischen Reich.
Archäologische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Ort im 3. Jahrtausend v. Chr. bewohnt war. In dem Gebiet wurde eine Art von Gebäuden aus Flechtwerk und Lehm entdeckt, die außen und innen mit Lehm bedeckt waren, eine runde oder quadratische Form mit abgerundeten Ecken hatten und ein Fenster im Dach aufwiesen. Die gesamte Struktur wurde von einem zentralen Pfeiler getragen. Die Siedlung wurde größer und entwickelte sich im 4. Jahrhundert v. Chr. zu einer Stadt mit blühendem Handel und Kultur. In den Gräbern fand man lokal hergestellte und importierte Gold-, Silber-, Keramik-, Klassen- und Knochenartefakte von künstlerischem Wert.
Die Stadtgrenzen sind schwer zu bestimmen, aber sie war eindeutig von einer breiten Steinmauer umgeben. Die Ruinen einer Festung, reicher Bäder, heidnischer Heiligtümer und sogar eines jüdischen Tempels deuten auf die Bedeutung der Stadt hin. Verbrannte Strukturen und runde Katapultsteine deuten darauf hin, dass die Stadt im 3. Jahrhundert v. Chr. belagert und anschließend geplündert worden sein könnte.
Die neue Ära im Leben von Urbnisi begann mit der Bekehrung Iberiens zum Christentum. Die Stadt wurde nun zu einem wichtigen Zentrum der georgisch-orthodoxen Kultur und zum Sitz des Bischofs. Vom 6. bis zum 7. Jahrhundert wurde um die Stadt herum ein starkes Befestigungssystem mit 25 Türmen errichtet, das jedoch den arabischen Feldherrn Marwan nicht daran hinderte, die Stadt in den 730er Jahren zu erobern. Nach der Eroberung schrumpfte sie zu einem kleinen Dorf zusammen. Die Kathedrale des Heiligen Stephanus in Urbnisi diente jedoch weiterhin als Zentrum einer georgisch-orthodoxen Diözese.
Die Kathedrale ist eine dreischiffige Basilika aus dem 6. bis 7. Jahrhundert, die zweimal im 10. und 17. Jahrhundert umgebaut wurde. Die schlichte und große Kirche stützt sich auf zwölf starke Säulen für drei Kirchenschiffe. Auch an den Wänden der Kathedrale finden sich zahlreiche Inschriften, die als Beispiele für das georgische Alphabet des 5. bis 6. Jahrhunderts gelten. Im Jahr 1706 wurde westlich der Kirche ein Glockenturm erbaut. Eine Inschrift an der Westfassade besagt, dass er im Auftrag von König Wachtang VI. und Königin Rusudan errichtet wurde. Der Glockenturm besteht aus zwei Teilen: dem unteren massiven kubischen Sockel und dem Glockenturm mit Bögen. Der untere Teil hat zwei Stockwerke. Im Erdgeschoss befindet sich der Bogeneingang zum Kirchengelände. Im Obergeschoss befanden sich Wohnräume. Die Ostfassade des Glockenturms hat einen offenen Balkon.
In der Nähe des Dorfes befindet sich eine Kuppelkirche aus dem 8. bis 9. Jahrhundert, die Ruisi-Kathedrale, die als Zentrum der Eparchie Urbnisi-Ruisi der georgisch-orthodoxen Kirche dient.
Sowohl das Kloster Urbnisi als auch die Ruissi-Kathedrale sind bekannt für ein bedeutendes kirchliches Konzil, das 1103-1104 vom georgischen König David dem Erbauer einberufen wurde, um Probleme innerhalb der Kirchenhierarchie zu lösen.
Shida Kartli
Urbnisi – beliebt in der gegend (entfernung vom objekt)
In der Nähe befinden sich unter anderem Attraktionen wie: Gori TV Broadcasting Tower.