Dafni, Nafpaktos

Dafni ist ein Dorf und eine Gemeinde in der Gemeinde Nafpaktia, Ätolien-Akarnanien, Griechenland. Die Gemeinde besteht aus den Dörfern Dafni, Kato Dafni und Trypou, die heute unbewohnt sind. Während der jahrhundertelangen osmanischen Besatzung lag Dafni höher in den Hügeln in einem Gebiet, das heute Alt-Dafni genannt wird; von dieser Siedlung sind nur noch die Fundamente einiger Häuser erhalten. Der Name Dafni bedeutet Lorbeer. Er stammt entweder von der Lorbeerpflanze, die in dieser Gegend heimisch ist, oder von kleinen Pflanzen, die auch Dafni genannt werden und in großer Zahl an den Ufern des nahe gelegenen Flusses Mornos wachsen.

Die Siedlung Kato Dafni entstand Anfang des 20. Jahrhunderts und hatte vor dem Zweiten Weltkrieg weniger als 20 Häuser. Heute ist sie ein blühender und schnell wachsender Teil von Nafpaktos. Seine Wahrzeichen sind die beeindruckende St.-Paraskevi-Kathedrale, an der noch immer gebaut wird, und die Mornos-Flussbrücke mit ihren fünf Bögen, die 1939 im Rahmen der griechischen Kriegsvorbereitungen errichtet wurde. Der Fluss ist heute größtenteils ausgetrocknet; sein Wasser wird für die Bewässerung der Landwirtschaft genutzt, der größte Teil wird jedoch in die städtische Wasserversorgung von Athen umgeleitet.

Dafni im Allgemeinen und Kato Dafni im Besonderen haben eine reiche Kulturgeschichte. Viele Einheimische, die meisten von ihnen im Ruhestand, treffen sich in den Straßencafés, um geopolitische Fragen und das Weltgeschehen zu analysieren. Politik und internationale Ereignisse werden täglich von Menschen verfolgt, die sich über Radio, Fernsehen und Zeitungen auf dem Laufenden halten. Auch Finanzthemen, vor allem die Kapitalmärkte, werden analysiert. Nichts entgeht den sensiblen Antennen dieser bemerkenswerten, aber ansonsten untätigen Rentner, die sich zu geschlossenen Gruppen zusammengeschlossen haben, die tief in ihren Gedanken versunken sind und sich von kulturellen Anliegen leiten lassen. Unter ihnen befinden sich vor allem pensionierte Lehrer aller Bildungsstufen, vom Kindergarten bis zur Universität.

Zu den Erzeugnissen der Region gehören Oliven, Feigen und Orangen; große Orangenhaine säumen die malerische Landschaft.

Dem Wasser von Kato Dafni wurden therapeutische Eigenschaften zugeschrieben, und vor der Ära des Kortisons wurde es von vielen zur Behandlung von Hautkrankheiten verwendet.

Dafni wurde von berühmten Zeitgenossen besucht, darunter der italienische Dichter und Nobelpreisträger Eugenio Montale. Aufgrund von Sprachbarrieren war er nicht in der Lage, sich mit den Gruppen der leidenschaftlichen Diskutanten von Kato Dafni zu unterhalten.