Vaux Passional, Aberystwyth

Das Vaux Passional ist ein illuminiertes Manuskript aus dem späten fünfzehnten bis frühen sechzehnten Jahrhundert. Mit vierunddreißig großen Miniaturen im Stil der flämischen Schule ist es eine der am aufwendigsten verzierten Handschriften in der Sammlung der National Library of Wales in Aberystwyth. Der Originaleinband besteht aus mit Samt bezogenen Holzplatten aus dem frühen sechzehnten Jahrhundert. Der Band enthält die Buchtafel von Watkin Williams aus Penbedw.

Der erste Teil der Handschrift, La Passion de Nostre Seigneur, die ursprünglich 1398 für Isabelle von Bayern aus dem Lateinischen ins Französische übersetzt wurde, ist fast identisch mit mehreren anderen Passion de Jésus-Christus-Handschriften wie Bibliothèque de l'Arsenal MSS. 2038 und 2386 und Bibliothèque Mazarine MS. 949. Dreiunddreißig der vierunddreißig Miniaturen begleiten diesen Text. Das Titelblatt zeigt Heinrich VII. und seine Kinder Margarete, Maria und den zukünftigen Heinrich VIII. die den Tod von Elisabeth von York, seiner Frau und Mutter, betrauern. Der König ist in ein Trauergewand gekleidet, im Hintergrund knien seine Töchter mit schwarzen Kapuzen vor einem Feuer, und hinter ihnen weint ihr Bruder Heinrich, der mit einem grünen Kittel bekleidet ist, am Sterbebett seiner Mutter und schlingt die Arme um sein Haupt.

Ein Gedicht Le miroir de la mort von Georges Chastellain ist der zweite Text in der Handschrift.

Gwendoline und Margaret Davies aus Gregynog kauften dieses Manuskript und schenkten es 1921 der Nationalbibliothek. Es war eines der Manuskripte, die nicht in den Verkauf der Peniarth Manuskripte an Sir John Williams einbezogen wurden.