Blackburn Meadows, Sheffield

Blackburn Meadows ist ein Gebiet an der Stadtgrenze von Sheffield in Tinsley, England. Hier wurde 1884 die Hauptkläranlage der Stadt errichtet, die heute eine der größten Kläranlagen Großbritanniens ist. Das Klärverfahren war rudimentär: Der Klärschlamm wurde in Teiche und dann in Trockenbeete geleitet und anschließend als Dünger verwendet oder mit der Bahn zu einer Deponie in Kilnhurst transportiert. Das Werk wurde nach und nach erweitert, um die Qualität der in den Fluss Don eingeleiteten Abwässer zu verbessern, und war ein Pionier bei der Anwendung der Biobelüftung, nachdem der Werksleiter während des Ersten Weltkriegs damit experimentiert hatte. Dieses Verfahren wurde als "Sheffield-System" bekannt und wurde Besuchern aus Großbritannien und dem Ausland vorgeführt. Trotz dieser Verbesserungen waren die Ammoniakwerte im Fluss unterhalb des Werks hoch, und die Fischpopulationen konnten nicht überleben.

Das Werk verfügte über 100 Jahre lang über eine eigene Normalspurbahn, die im Laufe ihres Bestehens drei Dampf- und drei Diesellokomotiven einsetzte, bis sie in den 1990er Jahren durch Straßenfahrzeuge ersetzt wurde. Während des Generalstreiks von 1926 zogen die Lokomotiven Züge über die Hauptstrecke und lieferten im Rahmen einer Sondergenehmigung Waggons zur Deponie Kilnhurst. In den 1960er Jahren war das Kanalisationssystem von Sheffield für die anfallende Abwassermenge unzureichend, und der Don Valley Interceptor Sewer wurde unter der Stadt bis zum Werk getunnelt, wodurch 26 Regenüberläufe in den Fluss geschlossen werden konnten. Die Wasserqualität wurde durch ein neues Klärverfahren weiter verbessert, das 1992 installiert wurde, um den Ammoniakgehalt zu senken, so dass der Fischbestand im unteren Don wiederhergestellt werden konnte. In der Folgezeit wurden weitere Verbesserungen vorgenommen, so dass das Werk nun die Anforderungen der Richtlinie über die Verbrennung von Abfällen und der Richtlinie über Süßwasserfische erfüllt. Das Werk wurde am 25. Juni 2007 vom Hochwasser überflutet, als der Don über die Ufer trat, konnte aber in nur 18 Tagen wieder in Betrieb genommen werden.

Im südlichen Teil des Geländes war ab 1921 ein Kraftwerk in Betrieb, das die Stahlwerke im unteren Don-Tal mit Strom versorgte. Obwohl es im Oktober 1980 stillgelegt wurde, blieben zwei seiner Kühltürme, die 1937 von L. G. Mouchel and Partners entworfen wurden, bis 2008 erhalten, da ihr Abriss aufgrund der Nähe zum Tinsley-Viadukt, das die Autobahn M1 über das Don-Tal führt, schwierig war. Nach einer umfassenden Modernisierung der Kläranlage, mit der die Qualität der Abwässer in den Fluss weiter verbessert werden sollte, wurden die Schlammbetten überflüssig und wurden in ein Naturschutzgebiet umgewandelt, das Lebensraum für Zugvögel bietet.