Gisborough Priory, Guisborough

Gisborough Priory ist ein verfallenes Augustinerpriorat in Guisborough im heutigen Bezirk Redcar and Cleveland, North Yorkshire, England. Es wurde 1119 als Priorat St. Mary von dem normannischen Feudalmagnaten Robert de Brus gegründet, der auch ein Vorfahre des schottischen Königs Robert the Bruce war. Durch Zuwendungen der Krone und Vermächtnisse von de Brus, anderen Adligen und Bürgern aus bescheideneren Verhältnissen wurde es zu einer der reichsten Klostergründungen in England. Ein Großteil des romanischen normannischen Klosters wurde bei einem Brand im Jahr 1289 zerstört. Im darauffolgenden Jahrhundert wurde es in größerem Umfang im gotischen Stil wieder aufgebaut. Seine Überreste gelten als eines der schönsten erhaltenen Beispiele frühgotischer Architektur in England.

Das Priorat florierte bis zur Auflösung der Klöster im Jahr 1540, als es zusammen mit den anderen klösterlichen Gemeinschaften Englands abgeschafft wurde. Die Klostergebäude wurden abgerissen und der Stein in anderen Gebäuden in Guisborough wiederverwendet. Das Ostende der Klosterkirche mit dem großen Fenster, das einen markanten Bogen bildet, blieb erhalten und ist ein bekanntes Wahrzeichen von Guisborough. Sie wurde Teil des Besitzes der Familie Chaloner, die sie 1550 erwarb. Das Ostfenster wurde von ihnen als Teil eines romantischen Ausblicks auf ihren Sitz, Gisborough Hall, erhalten, von dem das Priorat seinen eigenwillig geschriebenen Namen hat. Es befindet sich im Besitz der Chaloners, steht aber unter der Obhut des englischen Kulturerbes und ist ein eingetragenes Denkmal.

Seit dem 19. Jahrhundert finden auf dem Gelände des Priorats archäologische Ausgrabungen statt, wobei ein großer Teil des Geländes noch nicht untersucht wurde. Zu den erhaltenen sichtbaren Fragmenten des Komplexes gehören neben dem Ostfenster die unteren Schichten des Westflügels, ein gewölbter Unterbau, ein Tor und ein Taubenschlag aus dem 14. Jahrhundert, der heute noch genutzt wird. Die angrenzenden Gärten des Priorats, die im 18. Jahrhundert von den Chalonern angelegt wurden, werden derzeit von einer Gruppe Freiwilliger restauriert. Die Ruinen des Priorats und die Gärten sind das ganze Jahr über für die Öffentlichkeit zugänglich.