Northampton Abbey of St James, Northampton

Die Abtei von St. James in Northampton wurde 1104-05 von William Peverel als Haus der Augustiner-Chorherren gegründet und war dem heiligen Jakobus geweiht. William Peverel stattete sie mit etwa vierzig Morgen Land im nahe gelegenen Duston, der Kirche von Duston und der Mühle der Gemeinde aus.

Die Dotationen der Abtei wurden schnell erhöht, und innerhalb eines Jahrhunderts war die Abtei im Besitz von zehn Kirchen, hauptsächlich in Northamptonshire; zusätzlich zu diesen besaß die Abtei auch Bauernhöfe oder erhielt Pachten von etwa dreißig verschiedenen Pfarreien in der Grafschaft.

In einem Bericht über die Abtei heißt es: "Nach dem Verlust von Peverel wurde das Gut Duston von Heinrich II. an Walkelin de Duston vergeben, der daraufhin das Ordensgewand annahm und in die Abtei St. James eintrat, deren Abt er später wurde." Die Abteikirche wurde während der Herrschaft von König Edward I. in großem Umfang umgebaut und um 1310 fertiggestellt. Zum Zeitpunkt der Auflösung wurde berichtet, dass das Kloster gut geführt wurde, die Gemeinschaft ein hohes Ansehen genoss und viel Gutes für die Armen der Gegend tat. Dennoch wurde es 1538 aufgelöst und Nicholas Giffard übertragen, der die Gebäude in ein Herrenhaus umwandelte.

Die Abtei befand sich im Gebiet Abbots Way, an der Südseite der Weedon Road in der Stadt. Die ehemalige Express-Lift-Fabrik, zu der auch der Aufzugstestturm gehörte, wurde in den Jahren 1999-2000 zu Wohnzwecken umgestaltet. Es war bekannt, dass sich das Gelände auf einem Teil des Abteigebäudes befand. Es wurden Ausgrabungen durchgeführt, um die Lage und die Überreste von Teilen der Abtei zu ermitteln. Die Abtei und ein Friedhof wurden lokalisiert. Die Hauptgebäude blieben unter der neuen Wohnbebauung erhalten. Der Friedhof mit ca. 300 Gräbern wurde im Winter 2000-2001 ausgegraben. Die Knochen wurden analysiert, um die Gesundheits- und Bestattungspraktiken der spätmittelalterlichen Bevölkerung von Northampton zu ermitteln.

294 Bestattungen wurden in gut geordneten Reihen freigelegt, mit vielen Holzsärgen, mit alten keramischen Dachziegeln ausgekleideten Gräbern, mit Steinen ausgekleideten Gräbern und einem einzelnen Steinsarg, was darauf hindeutet, dass die Bewohner einen relativ hohen Status hatten. Die spätere Nutzung des Friedhofs war weniger geordnet. Die Bestattungen erfolgten in einfachen, flachen Gräbern mit nur einem Leichentuch. An der Südseite befand sich ein Steingebäude mit zwei Totenkapellen. In der einen befand sich ein mit Steinen ausgekleidetes Grab und ein Fragment einer lebensgroßen Beinplastik mit Kettenhemd und Steigbügelriemen von einem zerbrochenen Bildnis. Dies könnte bei der Auflösung der Abtei im Jahr 1538 geschehen sein. Eine reich verzierte Grabplatte und die Überreste von zwei Skeletten wurden 1970 ausgegraben.

Die Analyse der Gräber zeigt eine große Anzahl älterer Menschen, von denen viele an Traumata wie Beinbrüchen, verschmolzenen und/oder deformierten Beingelenken und fortgeschrittener Degeneration der Wirbelsäule litten. Viele von ihnen sind möglicherweise in der Krankenstation der Abtei gestorben, und weitere Analysen werden derzeit durchgeführt.

Außer der Grabplatte von Abbott de Flore in der Sakristei der Kirche von Duston ist nichts mehr erhalten.