Stanner Rocks

Stanner Rocks ist ein abgerundeter, teilweise steiler Hügel, der nahe der walisischen Grenze zu England zwischen Walton und Kington liegt. Hier findet man eine großartige Sammlung von Wildpflanzen. Die Südausrichtung, die warme Sonne und die trockenen Winde schaffen ein ideales Umfeld für Pflanzen, die sonst eher im Mittelmeerraum zu finden sind. Die berühmteste Spezialität von Stanner Rocks ist die hübsche und schwer fassbare Radnor-Lilie mit ihren kleinen, sternförmigen gelben Blüten.

Der Stanner-Hanter-Komplex bezieht sich auf die Gesteinsgruppe, die bei Stanner Hill und dem nahe gelegenen Hanter Hill und Worsel Wood zu Tage tritt und die seit langem als die älteste in Wales gilt, da sie mit Hilfe der Rubidium-Strontium-Datierungsmethode auf etwa 700 Millionen Jahre vor Christus datiert wurde. Sie bestehen aus Gabbro, Diorit und Granit. Der Komplex wurde bisher kaum erforscht. Die Gesteine wurden unterschiedlich beschrieben: als Hypersthen-Falle, als archaischer Rücken, als karbonischer Laccolith, als tertiärer Eruptionskomplex und als karbonische Intrusion.

Holgate & Knight-Hallowes vermuteten einen präkambrischen Ursprung aufgrund des Vorkommens von Doleritklasten in Verbindung mit langmyndischen Sedimenten in einem nahe gelegenen Steinbruch. Ein Großteil der Verwirrung dürfte auf die verwerfungsbedingte Beschaffenheit des Komplexes zurückzuführen sein, die keine direkte stratigraphische Kontrolle über sein Entstehungsalter zulässt. In den späten 1970er Jahren führte die allgemeine Akzeptanz der Theorie der Plattentektonik zu einer erneuten Untersuchung der präkambrischen und paläozoischen Eruptivgesteine in Südbritannien. Thorpe et al. machten die ersten Fortschritte, indem sie den kalkalkhaltigen Charakter vieler dieser Aufschlüsse feststellten und diesen Nachweis als Produkt präkambrischer Subduktion interpretierten. Der Stanner-Hanter-Komplex war nicht Teil dieser Studie, vielleicht wegen seiner beträchtlichen Alteration, möglicherweise aber auch wegen des begrenzten Spektrums an Gesteinsarten. Die Veröffentlichung eines Rb/Sr-Isotopenalters von 702 ± 4 Ma durch Pachett et al. im Jahr 1980 bestätigte das neoproterozoische Alter des Komplexes und machte ihn zur ältesten datierten Gesteinsabfolge in Südbritannien. Umfangreichere Datierungen von Avalon-Gesteinen sowohl in Südbritannien als auch in Maritim-Kanada haben es ermöglicht, die Avalon-Subduktion in mehrere Stufen einzuteilen. Gibbons & Hõrak gruppierten den Stanner-Hanter-Komplex mit dem Malverns-Komplex und ordneten beide dem Avalonian Event 1 zu, der frühen Phase der Bogenbildung, die auf 677Ma datiert wurde. Diese Interpretation impliziert jedoch die Annahme, dass die Stanner-Hanter-Gesteine eine kalkalkhaltige Zusammensetzung aufweisen. Etwas ältere Dolerite und Gabbros im Avalon von Neufundland haben eine primitivere ozeanische Affinität, die mit dem Rifting und der Bildung der primitiven ozeanischen Kruste zusammenhängt.