Barry Docks, Barry

Barry Docks ist eine Hafenanlage in der Stadt Barry, Vale of Glamorgan, Wales, einige Meilen südwestlich von Cardiff am Nordufer des Bristolkanals. Sie wurden 1889 von David Davies und John Cory als Alternative zu den überlasteten und teuren Cardiff Docks eröffnet, um Kohle aus dem südwalisischen Kohlerevier per Bahn zu verschiffen. Der leitende Ingenieur war John Wolfe Barry, der von Thomas Forster Brown und Henry Marc Brunel, dem Sohn des berühmten Ingenieurs Isambard Kingdom Brunel, unterstützt wurde.

Die Docks befinden sich in dem ehemaligen Sund zwischen Barry Island und dem Festland. Die Bauunternehmer errichteten Dämme, um jedes Ende der Insel mit dem Festland zu verbinden, ließen das Wasser abfließen oder pumpten es ab und gruben es aus. Das Material wurde verwendet, um das Gebiet um die Docks zu ebnen und den Kern der Wellenbrecher zum Schutz der Einfahrt zu bauen. Die Bauarbeiten umfassten ein Becken mit Toren an beiden Enden, das als Schleuse zwischen der Hafeneinfahrt und den Docks diente, die Dockmauern und Kais, die Kohleverladeanlagen und die Schienen für die Anlieferung der Kohle von den Minen zu den Docks. Ein zweites Dock und eine zweite Eingangsschleuse wurden 1898 hinzugefügt. Die Barry Dock Offices wurden 1897-1900 von dem Architekten Arthur E. Bell gebaut.

Im Jahr 1909 waren etwa 8.000 Frauen und 10.000 Männer in den Docks beschäftigt, und 1913 waren die Docks der geschäftigste Kohlehafen der Welt, der in der Spitze 11,05 Millionen lange Tonnen exportierte. Nach dem Ersten Weltkrieg gingen die Kohleexporte zurück. Streiks und die Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren verursachten weitere Probleme. Die Docks erwiesen sich während des Zweiten Weltkriegs als nützlich; sie wurden bald nach Kriegsende verstaatlicht. Die Firma Geest nutzte die Docks von 1959 bis in die 1980er Jahre für den Import westindischer Bananen. Ab 1957 wurden auf dem ehemaligen West Pond-Gelände zwischen Barry und Barry Island zahlreiche veraltete Eisenbahnwaggons verschrottet und zerlegt. Ab 1959 wurden viele Dampflokomotiven aus dem Verkehr gezogen und auf Abstellgleisen neben dem West Pond-Gelände gelagert. Mehr als 200 von ihnen wurden von Enthusiasten zur Erhaltung oder Restaurierung geborgen. Teile der Docks wurden in Gewerbegebiete umgewandelt, z. B. das Atlantic Trading Estate, und das Gebiet um das erste Dock, das jetzt The Waterfront heißt, wurde für Wohn- und Geschäftszwecke neu erschlossen. Das zweite Dock ist immer noch in Betrieb und dient in der Regel dem Umschlag von Chemikalien und Holz.