Bunjies, London

Bunjies Coffee House & Folk Cellar war ein Café in der Litchfield Street 27, London WC2. Es wurde 1953 oder 1954 eröffnet und war eines der ersten Folk-Cafés der 1950er und 1960er Jahre. Unterhalb des Cafés, in einem 400 Jahre alten Weinkeller, befand sich ein einflussreiches Musiklokal, das sich bis zu seiner Schließung im Jahr 1999 kaum veränderte. Angeblich nach dem Hamster des ersten Besitzers benannt, traten hier zu Beginn ihrer Karriere Tom Paxton, John Renbourn, Bert Jansch, Bob Dylan und Paul Simon auf. Al Stewart erhielt 1965, im Alter von 19 Jahren, einen Auftritt im Folk Cellar, der einen wichtigen Beitrag zu seinem späteren Erfolg leistete.

In den 1960er Jahren wurde das Lokal von den Brüdern Leo und Theo Johnson betrieben, und in dieser Zeit traten in den engen Räumen des Kellers eine Reihe von Künstlern auf, die eher mit Mainstream-Popmusik als mit Folk in Verbindung gebracht wurden, darunter Phil Collins, Sandie Shaw, Cat Stevens, Art Garfunkel, Rod Stewart, Long John Baldry, Amory Kane und David Bowie.

Anfang der sechziger Jahre gehörte das Coffee House Lou Hart, und der Mittwochabend im Keller wurde von Bob Wilson, einem Kunststudenten am St. Martins, und Leonore Drewry gestaltet. Bob kehrte schließlich nach Staffordshire zurück, und Leonore wurde Sängerin im Ambiance Restaurant in Bayswater. Der Club wurde von Bert Jansch, der gerade aus Edinburgh kam, und Charles Pearce, einem Kunststudenten an der Central School, übernommen. In dieser Zeit kam eine neue Generation von Sängern und Musikern in den Club und spielte: Ramblin' Jack Elliott, Derroll Adams, Diz Disley und viele andere, darunter auch der Komponist John Palmer, der in den späten 1970er Jahren als junger Songwriter hier auftrat.

Bunjies war auch ein Treffpunkt für viele Schriftsteller, Komiker und Künstler. Zu den Stammgästen gehörte Jarvis Cocker von Pulp.

Andere Londoner Folk-Cafés der 1950er und 1960er Jahre waren Les Cousins und The Troubadour.