Lomas Rishi Cave

Die Lomas-Rishi-Höhle, auch Grotte des Lomas Rishi genannt, ist eine der von Menschenhand geschaffenen Barabar-Höhlen in den Barabar- und Nagarjuni-Hügeln des Bezirks Jehanabad im indischen Bundesstaat Bihar. Diese in den Fels gehauene Höhle wurde als Heiligtum angelegt. Sie wurde während der Ashokan-Periode des Maurya-Reiches im 3. Jahrhundert v. Chr. als Teil der heiligen Architektur der Ajivikas gebaut, einer alten religiösen und philosophischen Gruppe Indiens, die mit dem Jainismus konkurrierte und im Laufe der Zeit ausstarb. Die Ājīvikas waren Atheisten und lehnten die Autorität der Veden sowie die buddhistischen Ideen ab. Sie waren asketische Gemeinschaften und meditierten in den Barabar-Höhlen. Dennoch fehlt in der Lomas-Rishi-Höhle im Gegensatz zu den meisten anderen Barabar-Höhlen eine ausdrückliche epigraphische Widmung an die Ajivikas, und sie wurde möglicherweise von Ashoka für die Buddhisten gebaut.

Die hüttenartige Fassade am Höhleneingang ist das früheste Überbleibsel des spitzbogigen "Chaitya-Bogens" oder Chandrashala, der jahrhundertelang ein wichtiges Merkmal der indischen Felsenarchitektur und des Skulpturenschmucks war. Die Form war eindeutig eine Nachbildung von Gebäuden aus Holz und anderen pflanzlichen Materialien in Stein.

Pia Brancaccio zufolge wird die Lomas-Rishi-Höhle zusammen mit der nahe gelegenen Sudama-Höhle von vielen Gelehrten als "der Prototyp für die buddhistischen Höhlen des westlichen Dekkan betrachtet, insbesondere für den Typ der Chaitya-Hallen, die zwischen dem 2.

Der erste ist ein großer, seitlich betretener, rechteckiger Saal mit den Maßen 9,86 x 5,18 m, der als Versammlungsraum diente. Weiter im Inneren befindet sich ein zweiter, kleinerer Saal, ein halbkugelförmiger Raum mit einem Durchmesser von 5 m und einem kuppelförmigen Dach, zu dem man von dem rechteckigen Saal durch einen schmalen, rechteckigen Gang gelangt. Die Innenflächen der Kammern sind sehr fein verarbeitet.