Port of Kolkata, Kalkutta

Der Hafen von Kolkata oder Kolkata Port, offiziell Syama Prasad Mookerjee Port Trust genannt, ist der einzige große Flusshafen Indiens in der Stadt Kolkata in Westbengalen, etwa 203 Kilometer vom Meer entfernt. Er ist der älteste in Betrieb befindliche Hafen Indiens und wurde von der British East India Company errichtet. Kolkata ist ein Süßwasserhafen ohne Schwankungen im Salzgehalt. Der Hafen verfügt über zwei verschiedene Docksysteme - die Kolkata Docks in Kolkata und ein Tiefwasserdock im Haldia Dock Complex, Haldia.

Im 19. Jahrhundert war der Hafen von Kalkutta der bedeutendste Hafen in Britisch-Indien. Nach der Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1833 herrschte im britischen Empire ein großer Bedarf an Arbeitskräften für die Zuckerrohrplantagen. Von 1838 bis 1917 verschifften die Briten über eine halbe Million Inder aus ganz Indien - vor allem aus dem Hindi-Gürtel - und brachten sie als Vertragsarbeiter in die ganze Welt, z. B. nach Mauritius, Fidschi, Südafrika, Trinidad und Tobago, Guyana, Surinam und auf andere karibische Inseln. Heute gibt es Millionen von Indo-Mauritiern, Indo-Fidschianern und Indo-Karibikern auf der Welt.

Nach der Unabhängigkeit nahm die Bedeutung des Hafens unter anderem aufgrund der Teilung Bengalens, der Verkleinerung des Hafenhinterlandes und der wirtschaftlichen Stagnation in Ostindien ab.

Es hat ein riesiges Hinterland, das den gesamten Nordosten Indiens umfasst, darunter Westbengalen, Bihar, Jharkhand, Uttar Pradesh, Madhya Pradesh, Assam, die nordöstlichen Bergstaaten und zwei eingeschlossene Nachbarländer, nämlich Nepal und Bhutan, sowie die Autonome Region Tibet. Seit der Wende zum 21. Jahrhundert steigt das Umschlagsvolumen wieder stetig an. Mit Stand vom März 2018 kann der Hafen jährlich 650.000 Container abfertigen, vor allem aus Nepal, Bhutan und den nordöstlichen Bundesstaaten Indiens.