Sukuh

Sukuh ist ein einzigartiges und rätselhaftes Tempelgelände in Zentraljava, Indonesien, das Besucher durch seine unkonventionelle Architektur und sein unverwechselbares Reliefwerk fasziniert. Gelegen auf den fruchtbaren Hängen des Vulkans Lawu, wurde dieser hinduistische Tempel im 15. Jahrhundert gegen Ende der Majapahit-Ära errichtet. Sukuh steht im Kontrast zu den meisten anderen javanischen Tempeln durch seine pyramidenförmige Struktur, die an mesoamerikanische Tempel erinnert, und ist bekannt für seine ausdrucksstarken und teilweise expliziten Skulpturen.

Die Anlage besteht aus mehreren Terrassen, die mit Lavasteinen gepflastert sind, und beherbergt eine Reihe von Artefakten, darunter die bemerkenswerte Statue des Gottes Lingga, die für ihre phallische Form bekannt ist. Die Reliefs und Skulpturen im Sukuh-Tempel zeigen Szenen aus dem Volksglauben, Ritualen und auch aus dem täglichen Leben, was den Tempel zu einem wertvollen Zeugnis der späthinduistischen Kultur in Java macht.

Obwohl Sukuh nicht so bekannt ist wie die Tempel von Borobudur oder Prambanan, bietet es eine sehr persönliche und introspektive Erfahrung. Die abgelegene Lage trägt zu einem Gefühl der Ruhe und Isolation bei, das von den Besuchern sehr geschätzt wird. Sukuh ist nicht nur ein Ort der Anbetung und Meditation, sondern auch ein Fenster in eine vergangene Epoche, das Einblicke in die Spiritualität und Weltanschauung der Menschen in der Region vor der Ankunft des Islams gewährt.