Bahman Cultural Center, Teheran

Das Bahman-Kulturzentrum ist ein von der Stadtverwaltung geschaffener öffentlicher Raum für die kulturelle Förderung in Teheran. Es ist das größte und erste seiner Art in der Stadt und wurde durch die Schaffung von 8 ähnlichen großen Komplexen und etwa 50 kleineren Nachbarschaftszentren ergänzt. Auf dem campusartigen Gelände befinden sich Ausstellungshallen, Theater, Konzertsäle, Restaurants, Cafés, Unterrichtsräume, eine Bibliothek, eine Sporthalle, ein Schwimmbad und eine Eislaufbahn. Das Bahman-Kulturzentrum bietet viele verschiedene Kurse aus den unterschiedlichsten Bereichen an: Kunst-, Sport-, Musik- und Schwimmkurse usw. haben das kulturelle Leben der Menschen im Süden Teherans, insbesondere der Frauen und Jugendlichen, neu gestaltet.

Das 1991 auf Betreiben von Gholamhossein Karbaschi und anderen Politikern eröffnete Bahman-Kulturzentrum war früher ein Schlachthaus in den Slums von Südteheran. Die Anwesenheit des Schlachthofs führte zu Problemen mit der Umweltverschmutzung, da Abfall, Tierreste und schlechte Gerüche in die umliegenden Gebiete gelangten. Dies wiederum führte dazu, dass die Immobilienwerte sanken, was wiederum eine sehr einkommensschwache Bevölkerung anzog. Aufgrund dieser sanitären Missstände wurde die Umgebung des Schlachthofs zu einem Sündenpfuhl für Kriminalität, Gewalt und Prostitution.

Das Bahman-Kulturzentrum hat einen bedeutenden Einfluss auf den sozialen Wandel im Iran gehabt. Vor dem Bau des Zentrums hatten die Frauen in der Region keine Möglichkeit, sich kulturell zu bereichern, insbesondere wenn sie arm waren. Das Bahman-Kulturzentrum gab ihnen einen Grund, ihr Zuhause zu verlassen und sich in die Öffentlichkeit zu begeben; es bereicherte sie kulturell und ermöglichte ihnen, ihre Individualität zu definieren. Das Bahman-Kulturzentrum ermöglichte es den Frauen, Zeit mit sich selbst zu verbringen, und bot ihnen eine neue Möglichkeit, Freizeit zu finden und neue Freunde zu finden. Durch die kulturelle Bereicherung wurden die Frauen für ihre Rechte sensibilisiert und bekamen das Selbstvertrauen, für diese Rechte einzutreten.

Das Bahman Cultural Center bereicherte auch das Leben der Jugendlichen in der Region. Es macht die Jugendlichen mit Englisch, Computern, Musik und Musikinstrumenten vertraut. Es gibt den Jugendlichen unschätzbare Werkzeuge an die Hand, die sie in der modernen und dynamischen Welt, zu der sich der Iran entwickelt, brauchen werden. Ein weiteres wichtiges Merkmal des Bahman-Kulturzentrums war die Tatsache, dass es die kulturelle Dualität zwischen dem Norden und dem Süden Teherans aufhob. Der Norden Teherans war schon immer das intellektuelle und kulturelle Zentrum Teherans. Mit der Gründung des Bahman-Kulturzentrums hat sich dieses Gleichgewicht etwas verschoben.