Huguenot Cemetery, Dublin

Der Hugenottenfriedhof ist ein kleiner Friedhof aus dem Jahr 1693 in der Nähe von St. Stephen's Green, Dublin, Irland, neben dem Shelbourne Hotel. Obwohl er oft als auf dem Green liegend beschrieben wird, befindet er sich tatsächlich auf der Nordseite der Merrion Row, einer kleinen Straße, die St. Stephen's Green mit der Upper Merrion Street und dem Ely Place verbindet.

Die dort Begrabenen sind Nachkommen von Hugenotten, die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes, das Religionsfreiheit garantierte, vor der Verfolgung in Frankreich flohen. Sie wurden von James Butler, dem 1. Herzog von Ormonde, ermutigt, nach Irland zu kommen, der zwölf Jahre im Exil in Frankreich verbracht hatte, nachdem die irischen und royalistischen Streitkräfte von denen Oliver Cromwells besiegt worden waren. Ormondes Rückkehr nach Irland als Vizekönig im Jahr 1662 fiel mit der Konsolidierung der Macht von Ludwig XIV. zusammen, die die Hugenotten in Frankreich zusätzlich unter Druck setzte. Ormonde war in Paris und in der Normandie mit Hugenotten in Kontakt gekommen und hoffte, dass deren Fähigkeiten und Kapital dazu beitragen könnten, die irische Wirtschaft anzukurbeln und neue Industrien einzuführen.

Die Hugenotten errichteten in Dublin und anderswo in Irland schnell eine blühende Gemeinschaft, die sich auf ihre Fähigkeiten in den Bereichen Textilien, Uhrmacherei und Finanzen stützte. Innerhalb kurzer Zeit waren sie ein fester Bestandteil des kommerziellen und bürgerlichen Lebens in Dublin geworden. Zu den hugenottischen Familien in Irland gehörten die eingebürgerten Namen Busse, Des Voeux, Chaigneau, D'Olier, Gardie, Delamain, Le Fanu, L'Estrange, Maturin, Saurin, Lefroy, Le Nauze, Perrin, Cromelin, Borough und La Touche. Die letzte Beerdigung fand 1901 statt.

Der Friedhof kann nicht besichtigt werden, ist aber durch das Geländer einsehbar, und auf der Wandtafel links ist eine Liste mit 239 Nachnamen der hier Beigesetzten zu lesen. Dazu gehören Becquett und Du Bédat.