Bani Zeid al-Gharbia

Bani Zeid ist eine palästinensische Stadt im Gouvernement Ramallah und al-Bireh im nordzentralen Westjordanland, 27 Kilometer nordwestlich von Ramallah, etwa 45 Kilometer nordwestlich von Jerusalem und etwa 6 Kilometer südwestlich von Salfit gelegen. Bani Zeid, eine Stadt mit über 5 500 Einwohnern, wurde 1966 während der jordanischen Herrschaft durch den Zusammenschluss der Dörfer Deir Ghassaneh und Beit Rima zu einer Gemeinde gegründet. Die Stadt verdankt ihren Namen dem arabischen Stamm, der das Gebiet im 12. Jahrhundert vom ayyubidischen Sultan Saladin als Lehen erhalten hatte, weil er während der ersten Kreuzzüge in der muslimischen Armee gedient hatte. Unter der Herrschaft des Mamluken-Sultans Baibars in der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde das Gebiet von Angehörigen dieses Stammes zusammen mit den einheimischen Fellachen besiedelt. Während der osmanischen Herrschaft diente das Gebiet von Bani Zeid als Scheichtum mit einer gewissen Verwaltungsfunktion. Es bestand aus mehreren Dörfern mit Deir Ghassaneh als Zentrum. Während dieser Zeit beherrschte die Familie Barghouti das Scheichtum.

Während des arabischen Aufstands von 1936-39 gegen die britische Mandatsherrschaft diente Deir Ghassaneh in erster Linie als Schauplatz für Versammlungen der Aufständischen und für Razzien des britischen Militärs. 1967 wurde Bani Zeid während des Sechstagekriegs von Israel besetzt, wurde aber im Jahr 2000 vollständig unter palästinensische Sicherheits- und Verwaltungskontrolle gestellt. Im darauffolgenden Jahr wurde sie als erste palästinensisch kontrollierte Stadt zum Schauplatz einer größeren Operation der israelischen Streitkräfte während der Zweiten Intifada. Mit der Wahl von Fathiya Barghouti Rheime zur Bürgermeisterin im Jahr 2005 wurde Bani Zeid die erste palästinensische Ortschaft mit einer Frau an der Spitze der Stadtverwaltung, ebenso wie das nahe gelegene Ramallah. Der derzeitige Bürgermeister ist Abdel Karim Abu Aql, der 2012 gewählt wurde.

In der Vergangenheit war die Wirtschaft von Bani Zeid von der Olivenernte abhängig, die an die Seifenfabriken in Nablus geliefert wurde. Bis heute bedecken Olivenbäume den größten Teil der Anbauflächen in der Stadt. Heute beziehen die Einwohner von Bani Zeid ihr Einkommen jedoch größtenteils aus der Beschäftigung im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft. In Bani Zeid gibt es eine Reihe von archäologischen Stätten, darunter die Altstadt von Deir Ghassaneh, das Herrenhaus von Scheich Salih al-Barghouti und das Maqam von Scheich al-Khawwas.