Fortezza Santa Barbara, Pistoia

Die Festung Santa Barbara ist eine Stadtburg aus dem 14. Jahrhundert, die zur Bewachung der Stadt Pistoia in der italienischen Region Toskana errichtet wurde. Es wird vermutet, dass die Festung ursprünglich nach einer nahe gelegenen Kirche des Heiligen Barnabas benannt wurde, doch die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Artilleristen.

Die ursprüngliche Festung wurde 1331 errichtet, nachdem die Florentiner Republik die Truppen von Castruccio Castracani besiegt und ihre Macht über Pistoia wieder gefestigt hatte. Im Jahr 1531 wurde die Festung nach den Plänen von Nanni Unghero vergrößert. Unter der Herrschaft des Großherzogs Cosimo I. de' Medici wurde die Festung weiter ausgebaut, zunächst durch Giovanni Battista Belluci und später durch den Bau einer Umfassungsmauer nach dem Entwurf von Bernardo Buontalenti. Ähnliche Festungsbauten des Medici-Herrschers fanden in der gesamten Toskana statt, darunter die ähnlich benannte Fortezza di Santa Barbara in Siena in den Jahren 1561-63. Die Festung von Unghero war ein einfaches Viereck mit Wassergräben, aber Buontalenti verband das Bauwerk mit der Stadtmauer. Die Festung wurde erst 1643 belagert, als die Truppen von Papst Urban VIII. Barberini die Stadt erfolglos angriffen.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Festung von Großherzog Pietro Leopoldo I. von ihrer Rolle in der Stadtverteidigung entbunden und diente nun hauptsächlich als Kaserne. In den folgenden Jahrzehnten diente sie auch als Gefängnis. Im Jahr 1970 wurde mit den dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten begonnen. In der Festungskapelle sind einige Fresken aus der Barockzeit erhalten. Das umliegende Gelände dient heute als Park und von den Festungsmauern aus kann man die Stadt und das umliegende Gebiet überblicken.