Palazzo Belgioioso, Mailand

Der Palazzo Belgioioso ist ein Palast in der norditalienischen Stadt Mailand, der 1781 von Giuseppe Piermarini im neoklassizistischen Stil fertiggestellt wurde.

Die Villa, die als einer der architektonischen Schätze Mailands gilt, ist dem Palast von Caserta von Luigi Vanvitelli nachempfunden. Es wurde für den Prinzen Alberico XII. di Belgioioso d'Este erbaut und befindet sich in einer Seitenstraße der Via Manzoni an der Stelle seines Geburtshauses. Es ist eines der schönsten Beispiele neoklassizistischer Architektur in der Lombardei und ragt wie ein Juwel aus dem Zentrum der Stadt heraus. Es wurde 1772 von Giuseppe Piermarini entworfen, der in diesem Fall den nüchternen und strengen Stil des frühen Neoklassizismus verließ und eine imposante und reich verzierte Villa baute, die die Straße dominiert. Der am reichsten verzierte Teil der Fassade ist der leicht vorspringende Mittelteil mit einer Reihe von vier riesigen Ordnungssäulen, einem Gebälk und einem von Pilastern umschlossenen Tympanon. Das Erdgeschoss ist mit rustiziertem Bugnato-Quaderstein verkleidet, das erste Stockwerk ist durch Flachreliefs mit heraldischen Symbolen vom zweiten Stockwerk abgetrennt und weist mit Girlanden und Zierleisten gekrönte Fenster auf. In einigen Räumen sind noch die alten Dekorationen erhalten, von denen die berühmteste die mit Fresken von Martin Knoller und Stuckarbeiten von Giocondo Albertolli geschmückte Galerie ist. Das Zimmer von Rinaldo, das ebenfalls von Knoller dekoriert wurde, wurde von Torquato Tassos epischem Gedicht Jerusalem befreit inspiriert.

Unter Alberico XII. di Belgioioso d'Este, einem begeisterten Sammler von Büchern und Kunstwerken, wurde die Residenz von berühmten Intellektuellen der damaligen Zeit besucht, darunter der Dichter Giuseppe Parini und der Schriftsteller Ugo Foscolo. Durch die 1991 durchgeführten Arbeiten erstrahlt die Villa wieder in ihrem alten Glanz.