Madama Lucrezia, Rom

Madama Lucrezia ist eine der sechs "sprechenden Statuen" von Rom. Pasquinaden - respektlose Satiren, die sich über Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens lustig machen - wurden ab dem 16. Jahrhundert neben jeder der Statuen angebracht, so geschrieben, als ob sie von der Statue gesprochen würden, vor allem als Antwort auf die Verse, die an der "Pasquino" genannten Skulptur angebracht waren. Madama Lucrezia war die einzige weibliche "sprechende Statue" und Gegenstand konkurrierender Verse von Pasquino und Marforio.

Madama Lucrezia ist eine kolossale römische Büste von etwa 3 m Höhe, die auf einem Sockel in der Ecke einer Piazza zwischen dem Palazzo Venezia und der Basilika San Marco steht. Die Statue ist stark entstellt, und das ursprüngliche Motiv kann nicht mit Sicherheit identifiziert werden, stellt aber möglicherweise die ägyptische Göttin Isis oder ein Porträt der römischen Kaiserin Faustina dar. Die Büste wurde Lucrezia d'Alagno, der Geliebten von Alfonso d'Aragona, König von Neapel, geschenkt, die nach Alfonsos Tod 1458 nach Rom zog.