Chiesa di Santa Maria Incoronata, Neapel

Santa Maria dell'Incoronata ist eine alte Kirche in der Via Medina in Neapel, Italien. Sie befindet sich direkt südlich von San Giorgio dei Genovesi und gegenüber der Kirche Pietà dei Turchini.

Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert im Stil des Gotico Angioiano als Teil eines städtischen Projekts rund um das Castel Nuovo, den Königspalast von Karl II. von Anjou, errichtet. Die Kirche wurde 1364 gegründet, und zwar nicht, wie die Tradition behauptet, zum Gedenken an die Krönung von Johanna I. von Neapel und ihre zweite Ehe mit Ludwig, dem Prinzen von Tarent, sondern um eine kostbare Reliquie aufzubewahren, einen Stachel aus der Dornenkrone Christi, den die Königin von Karl V. von Frankreich erbeten hatte und dessen Porträt im Eingangsbereich aufbewahrt wird. Der Bau der Palastkapelle oder cappella palatina außerhalb des Schlosses wurde in einer für die Königin schwierigen Zeit, nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1362, abgeschlossen.

1403 gab Ladislaus von Neapel den Auftrag, einen Zyklus der Legende des Heiligen Ladislaus in der Kirche zu malen. Darin wird der ungarische König dargestellt, wie er die Königskrone empfängt, gegen die Heiden kämpft und die Krone von Kroatien erhält.

Ursprünglich war der Kirche ein kleines Krankenhaus angegliedert, und der gesamte Komplex unterstand bis zum Ende des 16. Jahrhunderts dem Kartäuserkloster von San Martino. Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert nach Jahren der Nichtbenutzung wieder eingeweiht und im Laufe der Jahrhunderte restauriert. Das Innere der Kirche wurde jedoch größtenteils von seiner ehemaligen barocken Dekoration befreit.