Chiesa di San Giovanni in Valle, Verona

Die Kirche San Giovanni in Valle ist ein katholisches Gotteshaus, das sich in der gleichnamigen Straße in Verona befindet. Sie ist eine der ältesten Kirchen von Verona und wurde an der Stelle einer heidnischen Nekropole und eines römischen Tempels errichtet. Über das ursprüngliche Gebäude ist nur wenig oder gar nichts bekannt, aber einige Elemente, wie die Lage an der Stelle, an der sich das Castrum von Theoderich dem Großen befand, deuten darauf hin, dass es sich ursprünglich um die arianische Kathedrale von Verona gehandelt haben könnte, im Gegensatz zur katholischen Kirche Santo Stefano. Von dieser ersten Kirche ist nur noch ein Teil der heutigen Krypta erhalten, da der Rest des Gebäudes bei dem Erdbeben, das Verona im Jahr 1117 erschütterte, schwer beschädigt wurde. Bereits 1120 wurde mit dem Wiederaufbau des heutigen Gebäudes im romanischen Stil begonnen, und 1164 wurde es durch den Bischof von Verona Ognibene geweiht. Im Mittelalter befand sich dort auch eine Stiftskirche mit Klerikern. Im Jahr 1300 beschloss man, den Saal des Gebäudes zu vergrößern, indem man das Kirchenschiff um ein Joch verlängerte, die bereits bestehende Vorhalle in die Kirche integrierte und die Fassade von Grund auf neu errichtete. In den folgenden Jahrhunderten erfuhr das Gebäude keine weiteren größeren Veränderungen, wurde jedoch während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nach dem Ende des Konflikts umfassend restauriert.

Das Kirchengebäude, das zu den Meisterwerken der reifen romanischen Architektur in Verona gehört, zeichnet sich durch einen basilikalen Grundriss aus, der durch den Wechsel von Pfeilern und Säulen in drei Schiffe unterteilt ist, während sich die vertikale Entwicklung auf drei Ebenen abspielt: ein erhöhtes Presbyterium, der Saal und die untere Krypta. Bemerkenswert sind die eleganten geschnitzten Kapitelle, die die Säulen krönen. An den Wänden, die einst vollständig mit Fresken bemalt waren, befinden sich heute nur noch einige Fragmente von Gemälden, die durch Zeit und Feuchtigkeit zerstört wurden. In der Krypta neben dem Hauptaltar befinden sich zwei Sarkophage von großem Wert: Der eine, aus dem 4. Jahrhundert stammend, weist auf drei Seiten eine Flachreliefskulptur in zwei übereinanderliegenden Ordnungen auf, die Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament erzählt und in der der Überlieferung zufolge die Reliquien der Apostel Simon der Kanaanäer und Judas Thaddäus aufbewahrt werden; der andere, ältere, ist ein strigilierter Sarkophag aus heidnischer Zeit mit zwei Eheleuten in einer Muschel in der Mitte, über einer ländlichen Szene und mit zwei Philosophenfiguren an den Seiten, die später in christliche Heilige verwandelt wurden.

Der Komplex wird vervollständigt durch einen Glockenturm, dessen unterer Teil aus der Romanik und dessen oberer Teil aus der Renaissance stammt, einen Kreuzgang, von dem nur noch ein Flügel erhalten ist, und das Pfarrhaus, das einst Sitz der Stiftskirche war und heute eines der ältesten Zivilgebäude der Stadt ist.