Chiesa Nuova, Assisi

Die Chiesa Nuova ist eine Kirche in Assisi, Italien, die 1615 an der Stelle des mutmaßlichen Geburtshauses des Heiligen Franziskus, dem Haus von Pietro di Bernardone, errichtet wurde. Sie wurde damals Chiesa Nuova genannt, weil sie die letzte Kirche war, die zu dieser Zeit in Assisi gebaut wurde.

Es wurde errichtet, weil Antonio de Trejo, der spanische Generalvikar der Franziskaner, während eines Besuchs in Assisi im Jahr 1613 betrübt war, als er sah, dass das ursprüngliche Haus des Heiligen Franziskus baufällig wurde. Mit Hilfe der spanischen Botschaft in Rom und einer Spende von 6.000 Dukaten von König Philipp III. von Spanien konnte er das Haus kaufen.

Papst Paul V. bestätigte diesen Kauf am 10. Juli 1615 und segnete den ersten Stein. Am 20. September 1615 wurde dieser Grundstein dann in einer feierlichen Prozession von der Kathedrale San Rufino zum Bauplatz gebracht. Die Kirche wurde unter der Aufsicht von Bruder Rufino di Cerchiara gebaut, der vielleicht auch der Architekt war.

Die im Stil der Spätrenaissance erbaute Kirche besitzt eine hohe, in Kassetten unterteilte Kuppel mit Laterne und Trommel. Eine solche Kassettendecke ist ein Merkmal der Renaissance-Architektur. Der Grundriss ist ein griechisches Kreuz mit gleich langen Schiffen und Querschiffen, inspiriert von der Kirche Sant'Eligio degli Orefici in Rom, einer der wenigen Kirchen, die von Raffael entworfen und gebaut wurden. Die Kirche ist mit Fresken von Cesare Sermei und Giacomo Giorgetti geschmückt.

Der Hochaltar wurde über dem Zimmer des Heiligen Franziskus errichtet. Man kann auch den Laden besichtigen, in dem Franziskus seine Stoffe verkaufte, und das Treppenhaus, in dem Franziskus von seinem Vater eingekerkert wurde. Dies ist der Ort, an dem Franziskus beschloss, dem göttlichen Ruf zu folgen und den weltlichen Gütern zu entsagen.

Das angrenzende Kloster beherbergt ein Museum und eine bedeutende franziskanische Bibliothek mit zahlreichen Kodizes und seltenen Büchern.