Orto Botanico dell'Università di Siena, Siena

Der Orto Botanico dell'Università di Siena ist ein botanischer Garten, der von der Universität Siena betrieben wird. Er befindet sich in der Via P. A. Mattioli, 4, Siena, Toskana, Italien, und ist täglich geöffnet.

Die Geschichte des Gartens geht auf das Jahr 1588 zurück, als die Universität begann, Heilkräuter zu züchten. Im Jahr 1756 wurde die Kräuterkunde von der Naturgeschichte verdrängt, und ab 1759 begann der Garten unter der Leitung von Giuseppe Baldassarri, ungewöhnliche Pflanzen zu sammeln. 1784 leitete der Großherzog der Toskana Peter Leopold eine Universitätsreform ein, und in kurzer Zeit wuchs die Sammlung des Gartens auf mehr als tausend neue Pflanzen, viele davon aus dem Ausland. In der ersten Veröffentlichung wurden etwa 900 Arten aufgeführt, darunter mehrere hundert aus dem Ausland. Im Jahr 1856 zog der Garten an seinen heutigen Standort um, das Botanische Institut wurde 1910-1912 errichtet, und in den 1960er Jahren wurde die Fläche des Gartens verdoppelt.

Heute befindet sich der Garten innerhalb der Stadtmauern von Siena und nimmt einen Hang des Tals S. Agostino ein. Die zentrale Sammlung ist systematisch in rechteckigen Blumenbeeten mit Ziegelsteinumrandung angeordnet, zusammen mit alten Exemplaren exotischer und lokaler Pflanzen. In einem landwirtschaftlichen Bereich werden Obst, Olivenbäume und Rebstöcke der wichtigsten Chianti-Trauben angebaut. Der Garten umfasst außerdem drei Gewächshäuser mit einer Gesamtfläche von ca. 500 m2: ein tropisches Gewächshaus, ein Tepidarium, in dem im Winter exotische Arten und eine nach Herkunftsländern geordnete Sukkulentensammlung untergebracht sind, sowie eine Orangerie, in der fleischfressende Pflanzen und die wichtigsten in Europa angebauten Zitrusarten zu sehen sind.

Zu den Arten, die in den unbebauten Gebieten des Gartens heimisch sind, gehören Alyssum bertolonii, Armeria denticulata, Centaurea aplolepa subsp. Carueliana, Euphorbia nicaensis, Stachys recta ssp. serpentinii und Thymus acicularis var. Ophioliticus.