Casa Cogollo, Vicenza

Casa Cogollo ist ein kleiner Palazzo in Vicenza, der 1559 erbaut und dem Architekten Andrea Palladio zugeschrieben wird. Seit 1994 ist er Teil des UNESCO-Weltkulturerbes "Stadt Vicenza und die palladianischen Villen des Veneto".

Obwohl das Gebäude als "Haus von Palladio" bekannt ist, hat es in Wirklichkeit nichts mit dem Wohnsitz des venezianischen Meisters zu tun. Vielmehr sind es seine Dimensionen - die im Vergleich zu den monumentalen Ausmaßen anderer palladianischer Palazzi recht bescheiden sind - die diejenigen in die Irre geführt haben, die auf der Suche nach der Residenz des Architekten in der Stadt waren.

Tatsächlich zwang der Maggior Consiglio den Notar Pietro Cogollo, die Fassade seines Hauses aus dem 15. Jahrhundert als Beitrag zum "decorum der Stadt" umzugestalten, und machte diese Bestimmung zur Bedingung für die positive Antwort auf seinen Antrag auf die vizentinische Staatsbürgerschaft.

In Ermangelung von Dokumenten und autographen Entwürfen ist die Zuschreibung dieser äußerst eleganten Fassade an Palladio unter den Gelehrten immer noch umstritten. Aufgrund der Intelligenz der vorgeschlagenen architektonischen Lösung und der Gestaltung aller Details ist es jedoch schwierig, das Projekt einem anderen Planer zuzuordnen. Die Zwänge des engen Raums und die Unmöglichkeit, in der Mitte des piano nobile Fenster zu öffnen, veranlassten Palladio, die zentrale Achse der Fassade zu betonen, indem er eine Struktur mit einem Bogen im Erdgeschoss realisierte, der von verschränkten Säulen flankiert wird, und im Obergeschoss einen Tabernakelrahmen für ein Fresko von Giovanni Antonio Fasolo.

Der ebenerdige Bogen wird von zwei rechteckigen Räumen flankiert, die den Säulengang beleuchten und zugänglich machen. Insgesamt bilden sie eine Art Serliana, wie sie bereits in der Basilica Palladiana realisiert wurde. Das Ergebnis ist eine Komposition von großer monumentaler und ausdrucksstarker Kraft, trotz der Einfachheit der zur Verfügung stehenden Mittel.