Il Facchino, Rom

Il Facchino ist eine der sprechenden Statuen von Rom. Wie die anderen fünf "sprechenden Statuen" wurden im 14. und 15. Jahrhundert Pasquinaden - respektlose Satiren, die sich über Personen des öffentlichen Lebens lustig machen - neben Il Facchino aufgestellt.

Il Facchino befand sich ursprünglich in der Via del Corso, an der Hauptfassade des Palazzo De Carolis Simonetti, in der Nähe der Piazza Venezia. Im Jahr 1874 wurde es an seinen heutigen Standort an der Seite desselben Gebäudes, der heutigen Banco di Roma, in der Via Lata verlegt.

Im Gegensatz zu den anderen sprechenden Statuen, die alle auf das antike Rom zurückgehen, ist Il Facchino relativ modern. Die Statue wurde um 1580 nach einem Entwurf von Jacopo del Conte für die Corporazione degli Aquaroli geschaffen. Sie stellt einen Mann dar, der eine Mütze und ein Hemd mit Ärmeln trägt und ein Fass mit sich führt - ein "acquarolo", der Wasser aus dem Tiber holte, um es auf den Straßen Roms zu verkaufen, bevor die römischen Aquädukte auf Anordnung der Päpste repariert wurden und die öffentlichen Brunnen wieder spielten. Etwas unpassend ist, dass das Wasser aus der Mitte des Fasses spritzt und eine Fontäne bildet. Das Gesicht des Mannes ist stark beschädigt, was darauf zurückzuführen ist, dass es im Laufe der Jahre mit Pflastersteinen beworfen wurde. Aufgrund der weichen Kappe wurde im Volksmund fälschlicherweise angenommen, es handele sich um Martin Luther.