Museo Matris Domini, Bergamo

Das Museo Matris Domini ist im ältesten Teil des gleichnamigen Dominikanerklosters im Stadtzentrum von Bergamo untergebracht. Es wird von den Nonnen des Klosters verwaltet.

Das Museum bewahrt eine Reihe von Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert auf, die 1973 bei der Restaurierung des ehemaligen Refektoriums und einer kleinen Kirche des Klosters freigelegt wurden. Das Wiederauftauchen dieser Gemälde war von großer Bedeutung, da sie zu den frühesten erhaltenen Beispielen für Wandmalerei in der Provinz Bergamo und in der gesamten Lombardei gehören.

Herausragend in ihrer bildlichen und emotionalen Qualität sind die Fragmente einer Darstellung des Jüngsten Gerichts: der Gerechte, der Selige, zwei Engel mit Trompeten, der thronende Petrus und die Hölle, die alle dem Meister des Lebensbaums zugeschrieben werden.

Es gibt eine weitere Reihe von Fresken von großer emotionaler und erzählerischer Qualität, die Jesus unter den Ärzten, die Taufe, die Jungfrau mit dem thronenden Kind, die heilige Katharina von Alexandria auf dem Rad, den heiligen Martin und den Bettler, den Einzug Jesu in Jerusalem und das Wunder der Wiederbelebung Napoleone Orsinis durch den heiligen Dominikus darstellen, das den Sturz des jungen Mannes vom Pferd zeigt. Diese Werke und die Heimsuchung werden dem so genannten Ersten Meister der Abtei von Chiaravalle zugeschrieben, einem anonymen Künstler, der um 1320-30 in der Lombardei tätig war und nur durch diese Werke sowie durch Fresken in San Marco, Mailand und in der gleichnamigen Abtei von Chiaravalle bekannt ist.

Die Heimsuchung ist wegen ihrer Frische und der Ausdruckskraft der Gesichter der Jungfrau und der Heiligen Elisabeth, die der Meister mit großer Intelligenz und Sensibilität gemalt hat, ein besonders eindrucksvolles Bild. Ein Fresko aus dem 16. Jahrhundert, das den heiligen Dominikus mit anderen Heiligen darstellt, ist ebenfalls im Museum zu sehen.