Collegiata di San Martino, Caldarola

Das Gebäude der Stiftskirche San Martino, das sich in der Mitte der Ostseite der heutigen Piazza Vittorio Emanuele II in Caldarola erhebt, sieht wie ein dreischiffiges Gebäude mit Chor und Seitenkapellen aus, wobei das Mittelschiff leicht trapezförmig ist. Der gemauerte Triumphbogen trennt das Kirchenschiff vom Presbyterium; dieser Raum wird durch die Balustrade aus Balatino-Gipsstein, die auf einer Stufe steht, planimetrisch markiert. An der Rückwand des Chors erhebt sich der monumentale Komplex des Hochaltars, der von zwei imposanten kannelierten Säulen mit korinthischen Kapitellen eingerahmt wird, die der Legende nach aus dem Tempel von Jerusalem nach Rom gebracht wurden und dann vom Kardinal nach Caldarola transportiert wurden. In der Mitte befindet sich die große gerahmte Leinwand, ein Werk von Simone De Magistris, der die Kirche im Innern dekorierte, von dem jedoch keine Spur mehr erhalten ist, was wahrscheinlich auf das Erdbeben von 1799 zurückzuführen ist. An den Wänden des Presbyteriums kontrastiert eine Kopie der Jungfrau von Raffael mit der großen Leinwand der Kopie der Kreuzigung aus der Schule von Guido Reni. Die erste Kapelle des Kirchenschiffs ist die Kapelle des Heiligen Kruzifixes, daneben befindet sich die Kapelle der Reliquie des Heiligen Destro; die letzte Kapelle ist der Altar der Madonna del Carmine von Giovanni Andrea De Magistris, dem Vater von Simone. Im linken Seitenschiff ist die erste Kapelle die des Taufbeckens; die mittlere Kapelle ist die des Allerheiligsten und wird durch ein wunderschön gearbeitetes schmiedeeisernes Tor verschlossen und enthält einen ganz besonderen vergoldeten Holztabernakel aus dem Jahr 1595; die letzte Kapelle ist dem heiligen Erzengel Michael gewidmet. An der Südseite des Presbyteriums führt ein kleines Portal in die Sakristei, die aus einem Raum von beträchtlicher Größe besteht, mit einem Fußboden aus antiken Terrakottafliesen, mit Temperamalereien an den Wänden, Anfang des 20. Jahrhunderts, und einer verzierten Holzdecke. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Sakristei der Bruderschaften.